Das Lichterfest, ein jährlich in Chemnitz stattfindendes Fest rund um blinkende Lichter, leuchtende Lampions, blitzende Dioden und natürlich ein großes Feuerwerk, fand letzten Samstag statt. Abgesehen davon, dass das Feuerwerk nicht ganz sauber geplant war, da man von der Stelle, wo die meisten Leute standen, sehr große Bäume im Blickfeld hatte, die das großkalibrige Feuerwerk nahezu vollständig verdeckten, zog noch ein anderes Licht diesmal die Aufmerksamkeit vieler Besucher auf sich.
Ein Weihnachtsbaum. Aber kein gewöhnlicher. Nein, diesmal bestand der Weihnachtsbaum aus einem Hummer H2 (für alle, die nicht wissen: das ist ein großes Geländefahrzeug - aber man fährt diesen Luxusschliten besser auf Asphalt). Nun, was hat ein Hummer mit einem Weihnachtsbaum zu tun? Ganz einfach: Lichter, und davon jede Menge, in blau, angebracht auf der Außenseite der Karosserie. OK, man dachte sich wahrscheinlich das sei ein toller Showeffekt, aber eine hübsche Unterbodenbeleuchtung (ja, da gehen die Meinungen über die Legalität auseinander, aber wer einen Hummer haben kann, hat das nötige Kleingeld) wäre nicht ganz so lächerlich und "möchte-gern" rübergekommen.
Der Hummer selbst ist ein tolles, sehr auffälliges Fahrzeug, aber man zieht sein Image mit solchem "Billigtuning" nur runter. Dann lieber "Serie".
Heute habe ich nicht schlecht geguckt, als mein Rechner während vollkommen anspruchsloser Aufgaben wie Musik hören, im Internet surfen oder Chatten häufiger die Hufe hochgenommen hat als sonst. Verantwortlich dafür mache ich die unbändige Hitze, die seit gestern Nachmittag über Chemnitz hereingebrochen ist.
Mittlerweile ist er sogar soweit, dass er sich gar nicht mehr richtig hochfahren lässt. Kurz vor Windows macht er Stopp und startet gemütlich neu. Na, mal sehen, wie es sich heute im Laufe des Abends entwickelt, nicht, dass wirklich noch was kaputt gegangen ist.
Wäre aber wiedermal typisch. Das Wochenende bricht herein, morgen hat dann auch kein Laden mehr offen und bei mir geht wieder irgendwas kaputt und ich darf bis Montag warten.
Zum Glück habe ich zum Geburtstag meinen kleinen Studienlaptop bekommen, mit dem ich jetzt wenigstens den Blogbeitrag schreiben, ein wenig Surfen und mich unterhalten kann. Was sollte man denn sonst bei so einer Affenhitze und Sonnenschein machen?
Heute möchte ich die Blogosphäre einmal mit der Teilnahme an dieser Blogparade schocken. 10 Blogs, die ich gerne lese? Kein Problem. Oder vielleicht doch?
Wie mir soeben auffällt, zieren meine Links auf der rechten Seite nur 2 Blogs. Meine Teilnahme ist also weniger eine solche an der Blogparade, sondern selbst eher eine Blogparodie. Der Grund, warum ich so wenige Blogs lese ist einfach: bisher hat mir kein Blog außer diesen beiden wirklich gefallen. Ich mag es nicht, zig A4-Seiten durchblättern zu müssen, um danach einen Doktortitel über ein Thema machen zu können, genauso wenig lese ich gerne einen sinnfreien Einzeiler wie "Heute war ich im Kino mit Jule und Micha und es war toll xD xD !!!11elf". Die Anforderungen an Blogs, die ich gerne lese, sind hart, aber einfach: 1. Wenigstens ein Beitrag pro Woche (softlimit).
Da macht der Chemnitzblog, der derzeit verlinkt ist, schon etwas schlapp, denn seit dem letzten Post vor 9 Tagen hat sich (leider) nicht viel getan. Dies ist ein ausdrücklicher Aufrüttler für dich, wenn du das liest!
Der Chemnitzblog dreht sich - wer hätte das Gedacht - rund um Chemnitz und Umgebung und zwar aus der Sicht eines Studenten. Der Autor schreibt gern mit einem Augenzwinkern und berichtet über Alltägliches, Kurioses und Auffälligkeiten, so wie ich es auch gern mache. Wenn er mal etwas schreibt, verschlinge ich es jedenfalls sofort. Nicht nur aus Regionalstolz, auch wegen des locker-leicht-fluffigen Schreibstils. 2. Interessante Themen, die man nicht immer schon in den Nachrichten gehört hat
Und genau da schlägt Leonard Goldmann mit seinem Blog Der Rest meines Lebens voll ein. Er behandelt nahezu täglich Themen, die westliche Rundfunk- und -fernsehanstalten nur nebenbei erwähnen oder unter den Tisch kehren, wobei diese an Brisanz teils kaum zu überbieten sind. Er widmet sich auch zu einem großen Teil der Verschwendung von Steuergeldern durch den Staat, wo doch eigentlich überall gespart und geknausert wird und werden sollte und öffnet seinem Leser die Augen für die täglichen Greuel und Untaten, die in der Zeitung mit einem 3x3 cm-Kästchen angedeutet werden á la "Gestern wurden in Israel 3 Menschen bei einem Anschlag getötet." oder "Terroristen gegen Leichen eingetauscht" - wann, wo, wer, was, warum - Leonard beleuchetet alles verständlich, tiefschürfend genug und regt zum aufmerksameren Lesen und Beobachten der Nachrichten an. Ein Blog mit Mehrwert, wie es viele nicht davon gibt.
Auch wenn sich das jetzt nicht so liest wie die Toplisten, die andere für diese Blogparade schreiben, so sind das die einzigen Blogs, die ich wirklich täglich mehrfach nach neuen Nachrichten abgrase. Wenn ihr meint, dass ihr auch da hinzugehören solltet, nur zu, schreibt einfach in den Kommentar und ich schau mal vorbei.
Heute hat meine Mutti auf dem Rückweg vom Chemnitzer Stadtfest ein sehr interessantes Foto gemacht. Es ist nahezu bezeichnend für die Briefkastensituation in Chemnitz. Ein Briefkasten mit rotem Punkt - eine aussterbende Art - in einer vollkommen verwarlosten Umgebung. Ringsherum nur sehr wenige überhaupt noch bewohnbare Reihenhäuser, absoluter Wildwuchs und eingeschlagene Fensterscheiben am Gebäude der ehemaligen Hauptpost. Ja, so sehen Orte aus, an denen in unserer Stadt dringendst ein Briefkasten mit rotem Punkt stehen muss.
Die Ersetzung der Poststellen durch sogenannte Postservice-Center fordert als Tribut immer mehr häufig geleerte Briefkästen mit rotem Punkt. So wurde auch an der Salzstraße einer der meistfrequentierten Rote-Punkt-Briefkästen wegrationalisiert, weil dort nun ein Postoffice einzug gehalten hat und die echte Deutsche Post abgelöst hat. Dass im Einzugsgebiet dieses Briefkastens zigtausende Menschen wohnen, ist der Post dabei anscheinend (nicht nur scheinbar) vollkommen egal. Der Briefkasten ist täglich brechend voll, an manchen Tagen müssen die Briefe nachgestopft werden, damit nichts herausfällt. Ist das ein Zustand?
Und dann sieht man die verwarloste ehemalige Hauptpost an der - wenn mich nicht alles täuscht - Straße der Nationen. Hat man da vielleicht einfach vergessen, den roten Punkt zu mopsen?
Verstehe einer die Deutsche Post.
Heute Morgen hieß es für den Haus-DJ des Sax im Technofloor: beiseite, jetzt kommt einer, ders kann! Nun ja, ganz so schlimm hat er sich nicht angestellt, aber sehr viel Mainstream und Kommerz gespielt. Als dann gegen 0 Uhr DJ Falk ans Pult kam, wandelte sich der Musikstil schlagartig. Lupenreine, teils unmerkliche Übergänge, gepaart mit fetziger, drückender Musik mit wenigen Pausen. Sehr genial!
Der Haus-DJ konnte sich gar nicht an der Arbeit Falks sattsehen und staunte hinter ihm regelrecht Bauklötzer. Falk hat aber auch, bis auf 1 - 2 Anheizer, die wenig mit Techno zu tun hatten, sehr ordentliche Technolieder mit ein paar Ausflügen zum Hardstyle gespielt. Die Tanzfläche war fast durchgängig brechend voll, erst gegen 3 Uhr gingen die ersten. Die tropischen Temperaturen aber nahmen die Gehenden nicht mit.
Ich dachte, ich könnte mich vielleicht mit einem Gin-Tonic ein wenig abkühlen, zudem sieht das auch noch immer so toll aus, wenn es im Schwarzlicht leicht bläulich schimmert, doch ich hatte nicht damit gerechnet, wie abartig das Zeug schmeckt. Ich bin eigentlich ein Fan von Tonic, aber definitiv nicht von Gin. Das exzessive Tannennadelaroma war anfangs noch erträglich, aber wurde mit jedem Schluck widerlicher. Als das 0,2 l Glas endlich leer war, hatte ich den Geschmack eines ganzen Nadelforsts im Mund. Nächstes mal wirds dann wohl doch lieber ein Tequila Sunrise.
Ich habe das Glück, nahe einem sehr belebten Kindergarten zu wohnen. Dieser Kindergarten bekommt etwa ein, zwei mal im Jahr Besuch der örtlichen Polizei. Nicht, weil die Knirpse ihre Kindergärtnerin mit einem Fleischerbeil in Schach halten, sondern weil es wiedermal Zeit für Aufklärung polizeilicher Art ist.
Natürlich wollen die Kleinen für Ihr stundenlanges geduldiges Zuhören (ich glaube ich idealisiere gerade aus Versehen etwas...) auch eine Belohnung, und die gibt es in Form der Polizeisirene, die sie so gern hören. Hoffentlich wird das kein ausgeprägter Charakterzug, sonst haben wir es bei den Kleinen von Gegenüber in naher Zukunft mit einer großen Bande Kleinkrimineller zu tun.
Heute war ich im Kellerhaus im Restaurantviertel von Chemnitz am Schlossberg. Der Schlossberg selbst bietet eine wunderbare Umgebung für das beschauliche Kellerhaus. Das Haus selbst nennt sich "das älteste Lokal von Chemnitz" und bietet rustikales Holzbalken-Flair mit altehrwürdigen Doppelglasfenstern im Fachwerkhaus. Bei der Sanierung wurde darauf geachtet, möglichst viele der alten Holzkonstruktionen im Original zu erhalten, sowie auch das Mauerwerk. Doch bietet das Kellerhaus auch geschmacklich mehr, als bunte Blumenkinderfiguren in den Zwischenräumen der Fenster?
Die Kellnerin war schnell zur Stelle, um erstmal die Getränkebestellungen aufzunehmen und nach längerer Bedenkzeit Dank der gigantischen Auswahl der Karte wurde dann gewählt.
Ich bestellte eine Waldpilzsuppe sowie die Lammpfanne 'Kellerhaus' (Lammgeschnetzeltes mit Rösti), meine Eltern bestellten ebenfalls die Suppe, sowie Rumpsteak mit Speckbohnen und Züricher Leckerli (Spätzle mit Sahnesoße und Hollondaise sowie 2 Schweinesteakmedaillons). Das sollte man einbeziehen, wenn man sieht, wie lange die Speisen benötigt haben.
Trotzdem, die Suppe ließ - auch, wenn in der Karte steht, dass alles frisch zubereitet wird - 30 Minuten auf sich warten, was ich als zu lange empfinde. Die Aufmachung der Suppe war in einem sehr großen Teller mit einer kleinen Vertiefung und einer Verzierung mit knackigen Petersilieschnipseln ausgezeichnet. Auch war auf dem Teller mit einer dunklen Soße ein kleines Zierkringel gezeichnet worden. Das machte wirklich was her.
Der Geschmack entschädigte für die lange Wartezeit. Es waren zwar keine Pilze mehr in irgendeiner Urform erkennbar, aber zumindest befanden sich Fäden verschiedenster Konsistenzen in der Suppe. Die Suppe bekam dadurch eine leicht gulaschartige Konsistenz, sämig und durch die Fäden irgendwie flockig. Vom Pilzgeschmack her jedenfalls wirklich gut, wenn ich mir auch gewünscht hätte, noch ein paar Pilze in der Suppe erkennen zu können.
Eine weitere halbe Stunde später, was deutlich zu lange ist, kamen dann die Hauptspeisen an. Seit unserer Bestellung war also bereits eine Stunde vergangen und der Magen knurrte - trotz fein angericheter Suppe. Das Lammgeschnetzelte und die Rösti waren in einer kleinen gusseisernen (und glühend heißen!) Pfanne angerichtet und auf einem Holzteller serviert, damit man sie irgendwie bewegen konnte. Auch hier gibt es für die Art des Anrichtens nur Positives. Die zwei knusprigen Rösti standen in der Pfanne, davor ein paar Salatblätter verschiedener Art (endlich mal keine Weißkraut- und Möhrenraspel, wo sie nichts zu suchen haben!) und dann gut aufgefüllt mit dem Lammgeschnetzelten in einer feinen dunklen Soße.
Dann die erste Kostprobe vom Geschnetzelten: oh... erster Eindruck: irgendwie griechisch. Die Würze erinnerte sehr an das letzte Essen beim Griechen. Damit hatte ich nicht ganz gerechnet, immerhin ist es doch ein deutsches Restaurant. Doch mit dem Geschmack konnte ich mich dann gut anfreunden, auch wenn es immer mehr an Gyros erinnerte. Was allerdings gar nicht ging, war die Verliebtheit, die herauszuschmecken war. Nun wusste ich auch, warum keine Salz- und Pfefferstreuer auf den Tischen standen: man brauchte einfach keine. Das Lammgeschnetzelte war nicht versalzen, aber sehr salzig, so dass ich mein Spezi oft zum Nachspülen verwenden musste. Ich bin da nicht ganz so empfindlich, doch wer es nicht so salzig mag, hätte es vielleicht zurückgehen lassen. Mit den Rösti konnte man zum Glück gut gegensteuern. Diese waren nur sehr leicht gesalzen und sehr knusprig ausgebacken: perfekt! Sie haben schön kartoffelig geschmeckt, ohne wie Kartoffelbrei zu sein.
Ich habe zudem auch mal beim Rumpsteak (medium) mit Speckbohnen gekostet. Da ich letztes Wochenende in Prag war (darüber berichte ich noch), muss ich ganz ehrlich sagen, dass das Rumpsteak des Kellerhauses überhaupt nicht an das herankommt, das ich in Prag gegessen habe. Wer 13,90 € für ein Rumpsteak verlangt, der muss es auch gut zubreiten können. Das Steak war zwar ein 200g-Stück und damit sowieso nicht besonders groß, doch man hätte es wenigstens nicht wie eine Briefmarke schneiden sollen. Durch die Flachheit hat es auch nichts genützt, dass es schön zartrosa gebraten war. Es war trotzdem irgendwie trocken, weil es keinen richtigen Kern mehr hatte. Es war eher wie gefärbt: zwar zartrosa, aber geschmacklich wie durchgebraten. Die Speckbohnen waren hingegen in Ordnung: noch mit Biss, mit schöner Farbe und knusprigen Speckstückchen - lecker.
Als Fazit habe ich zu sagen: das Kellerhaus ist urgemütlich, das Licht schön gedämpft, die Toiletten sind sauber und das Essen ist gut. Trotzdem sind die Preise gehoben und die getesteten Speisen lediglich gut, aber nicht hervorragend. Das Fehlen von Pfeffer- und Salzstreuer empfinde ich als merkwürdig, doch Dank des mittleren Übermaßes an Salz war das zumindest nicht nötig. Allerdings würde ich eher nachsalzen wollen, wenn ich die Wahl habe. Wenn ich eine Punktwertung geben müsste, gäbe es 7 von 10 Punkten.
Mein Tag begann heute absolut verdöst. Wohl kein wunder, wenn man von 1.30 bis 7.35 Uhr schläft. Ein Kaffee Marke "soooo-große-Pupillen" (Hälfte Kaffee, Hälfte Milch und 5 Löffel Zucker) brachte mich dann aber zumindest erstmal auf die Beine.
Halb schlummernd im Chemnitzer Bahnhof angekommen, wollte ich mich auf einen Sitzplatz werfen, ignorant wie ich bin, den daneben mit meinem Rucksack blockieren und die 2 vor mir (ja, das war ein 4-Sitzer) durch meine lang ausgestreckten Beine verbarrikadieren.
Ich ahnte, nicht, dass mich - kurz nachdem ich mich langgemacht hatte - mich jemand ansprach. Erster Check des Gegenübers: etwa 1,80 groß, tiefschwarze, zurückgegeelte Haare, südländischer Typ. Eigentlich mache ich einen Bogen um solche Leute (zu schmierig), aber dieser Mann überraschte mich doch ordentlich. In nicht ganz sauberem, aber verständlichem Deutsch fragte er mich nach dem Weg zum Mittweidaer Landratsamt. Als Student Mittweidas weiß man natürlich sofort wo das liegt... außer, man fragt mich.
Trotz dass ich ihm erstmal nicht erklären konnte, wo er hin muss, musste ich sein leicht überschwängliches Kommunikationsbedürfnis stillen. Die, die mich kennen, wissen ja, dass ich nicht wirklich nein sagen kann . Das folgende Gespräch war aber ganz interessant. Er ist gebürtiger Kosovo-Albaner und vor 14 Jahren nach Deutschland geflüchtet. 10 Jahre lebte er in Bremen, zog dann nach Dresden, wo er seit 4 Jahren lebt. 3 Brüder hat er im Kosovo verloren, er hat Angst zurückzukehren, obwohl es ihn nach seiner Heimat sehnt. Schön und gut, ergreifende Geschichte - aber was hat das mit dem Landratsamt in Mittweida zu tun?