Insolvenz für Opel - in meinen Augen ein guter Schritt
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Den Namen Wolfgang Schäuble kann kaum ein Internet-affiner mehr hören, seitdem Verschärfungen der Benutzerüberwachungen im Internet von ihm durchgesetzt worden sind. Doch jetzt greift er sich ein anderes Thema: Opel. Wie jeder mittlerweile mitbekommen hat, wird Opel in naher Zukunft zahlungsunfähig sein und bittet den deutschen Staat um Hilfe. Seitdem geht es hin und her um die GM-Tochter: wie wird man Geld zuschießen? Wird man überhaupt Geld zuschießen? Wie bleibt das Geld im eigenen Land und wandert nicht zum hochüberschuldeten Mutterkonzern GM?Nun zieht einer zumindest gedanklich einen Schlussstrich und spricht aus, wozu Angela Merkel aus diplomatischen Gründen nicht im Stande ist: Opel soll Insolvenz anmelden, statt Staatsgeld zu erhalten. "Ich meine, man sollte in Fällen wie Opel auch die Anwendung des Insolvenzrechts ernsthaft in Betracht ziehen" sagte Schäuble dem Handelsblatt am Freitag. Er betont dabei ausdrücklich, dass eine Insolvenz nichts mit Pleite, Bankrott oder Zerschlagung zu tun habe. "Unser modernes Insolvenzrecht ist ja gerade nicht auf Zerstörung, sondern auf den Erhalt von wirtschaftlichen Werten ausgerichtet", sagt er weiter.
Beleuchten wir es mal so: gänge Opel insolvent, so könnte Opel weiterhin produzieren, die Arbeitnehmer müssten allerdings durch das Insolvenzverfahren deutliche Einschnitte bei der Bezahlung in Kauf nehmen, Standorte, die nicht rentabel sind, würden über kurz oder lang geschlossen, rentable Standorte aber vielleicht sogar langfristig erweitert. Und dafür würde kaum ein Cent Steuergeld in Opel hineinfließen.
Leider scheinen Insolvenzverwalter aber nicht so gut bzw. "belegschaftsfreundlich" zu sein, wie man allgemein in der Bevölkerung denkt. Stimmen werden laut, dass der eingesetzte Verwalter mit Unternehmensverkäufen lieber die eigene Tasche füllen würde, als irgendwie dafür zu sorgen, dass Opel weiter bestehen kann. Doch wer weiß, vielleicht findet sich ja ein vernünftiger Verwalter.
Abgesehen von der Insolvenzidee kursiert dann auch noch, dass sich die Mitarbeiter Opels an ihrem Unternehmen beteiligen. Opel müsste dafür soweit aufgekauft werden, dass GM nur noch eine Minderheitsmitsprache im Unternehmen besitzt. Um dies zu erreichen, werden errechnete 400 Millionen Euro benötigt. Geht man davon aus, was man so im Radio hörte, von wegen 100.000 neuer Arbeitlose, falls Opel bankrott gehen würde, dass jeder dieser zukünftig Arbeitslosen 4000 € zuschießen müsste, damit das klappt. Eine Stange Geld (und ich glaube in den 100.000 stecken auch von Opel abhängige Leute, Bäcker in Werksnähe und sowas), die aber vielleicht sogar schaffbar ist. Bisher strebt man für die Opel-Beschäftigten eine Abzahlung der 400 Mio € über 2 Jahre an. Aber noch ist es trotzdem Zukunftsmusik.
Man darf gespannt sein.
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