Immer wieder fällt mir auf, dass die Fahrer von Polizeiwagen auch ohne Blaulicht des öfteren am Bleifuß leiden. Diese furchtbare Versehrung veranlasst den gepeinigten Wagenführer dazu, schneller zu fahren als (die Polizei) erlaubt. 65 in der Stadt, da zuckt schon mancher mit dem Blitzauslöser, doch für die Herren in Grün macht man da wohl Ausnahmen.
Heute nahm ich einen Freund mit, erzählte ihm von meinem Leid und dass Polizeiautos nahezu immer zu schnell fuhren, doch das Exemplar vor uns schien es nicht eilig zu haben. Der Bus (in manchen Kreisen liebevoll Sixpack genannt) fuhr strikt seine 50, als hätte man die Nadel an der Zahl festgeklebt. Doch dann: der Bus bremst ganz sanft, was will er nur? Fast 23 Uhr, will man uns etwa kontrollieren? Ah, weit gefehlt. Der Gute wollte nur abbiegen - natürlich ohne zu blinken - denn das schickt sich heute ja bei Otto Normalbürger auch nicht mehr, folglich darf sich die Polizei das auch leisten.
Sollten die "Hüter des Gesetzes" nicht eigentlich eine gewisse Vorbildwirkung ausstrahlen, auch wenn es den Beamten im Wagen vielleicht auf die Nerven geht, mit gestrichenen 50 durch die Stadt zu zuckeln und ständig umständlich den Blinkerhebel bedienen zu müssen? Denn wenn sich schon die Polizei nicht an die Vorschriften hält, wer sollte es dann tun? Denn gerade das "Nicht-blinken" halte ich für eine zu unterbindende Unsitte, die leider immer mehr an Popularität gewinnt.
Das Lichterfest, ein jährlich in Chemnitz stattfindendes Fest rund um blinkende Lichter, leuchtende Lampions, blitzende Dioden und natürlich ein großes Feuerwerk, fand letzten Samstag statt. Abgesehen davon, dass das Feuerwerk nicht ganz sauber geplant war, da man von der Stelle, wo die meisten Leute standen, sehr große Bäume im Blickfeld hatte, die das großkalibrige Feuerwerk nahezu vollständig verdeckten, zog noch ein anderes Licht diesmal die Aufmerksamkeit vieler Besucher auf sich.
Ein Weihnachtsbaum. Aber kein gewöhnlicher. Nein, diesmal bestand der Weihnachtsbaum aus einem Hummer H2 (für alle, die nicht wissen: das ist ein großes Geländefahrzeug - aber man fährt diesen Luxusschliten besser auf Asphalt). Nun, was hat ein Hummer mit einem Weihnachtsbaum zu tun? Ganz einfach: Lichter, und davon jede Menge, in blau, angebracht auf der Außenseite der Karosserie. OK, man dachte sich wahrscheinlich das sei ein toller Showeffekt, aber eine hübsche Unterbodenbeleuchtung (ja, da gehen die Meinungen über die Legalität auseinander, aber wer einen Hummer haben kann, hat das nötige Kleingeld) wäre nicht ganz so lächerlich und "möchte-gern" rübergekommen.
Der Hummer selbst ist ein tolles, sehr auffälliges Fahrzeug, aber man zieht sein Image mit solchem "Billigtuning" nur runter. Dann lieber "Serie".
Kennt ihr das auch? Ihr lauft gemütlich eine Straße entlang, zum Beispiel hier die Straße vor der Mensa. Ihr seht, wie ein Auto relativ ungebremst angeprescht kommt... darin sitzen 4 junge Kerls, 2 davon mit weißen Cappies (meine Lieblinge ). Bremsen quietschen, das Auto kommt abrupt zum Stillstand. Warum nur? Ach, haben die guten Herren doch nicht etwa ihre Straße verpasst? Wie kann das derart (ein-)gebildeten Leuten nur passieren?
Der Rückwärtsgang wird - das Getriebe klatscht ratzend seinen Beifall - förmlich reingedroschen, die Rückfahrscheinwerfer flammen auf und mit einem unkontrollierten Druck aufs Gaspedal wird gewendet. Der Fahrer machte nur eine schlechte Rechnung mit seiner Kupplung und ließ - wie auch immer bei der hohen Motordrehzahl - selbigen absaufen. Gelächter von allen Rängen. Rot anlaufende Insassen im PKW des allgemeinen Interesses.
Der Motor startet widerstrebend, das Rasseln der uralten Auspuffanlage des Escorts Baujahr '94 schreckt ein paar Vögel in der Umgebung auf und man fährt, nun etwas gemäßigter davon.
Das war das Hoch meines Tages. Klar, es waren genug Studenten da, die man leichtfertig hätte überfahren können. Doch das Absaufen des Motors bei diesen Deppen... es war ein Genuss .
Das Logo unserer Seminargruppe auf den Bergfest-Poloshirts
Heute fand das Bergfest der Fachhochschule Mittweida statt. Teilweise war die Planung etwas undurchsichtig (verschiedene Angaben für Frühstückszeiten, vorverlegter Studentenumzug von der Mensa zum Markt etc.), aber die Zeit, die ich da war, war es ein turbulentes Vergnügen.
9.30 Uhr habe ich erstmal die Frühstücksmöglichkeit gesucht. Natürlich nicht ausgeschildert. Nachdem ich mich durchgefragt hatte, fand ich die Raumtür geschlossen vor, aber es gab noch was für mich: den allerletzten Teller mit 2 Brötchen, (ungebratenem) Speck, Schinken, Käse, einem leicht zermatschten, gekochten Ei und, da der Kaffee alle war, noch einen schwarzen Tee. Eigentlich hat das alles gar nicht so übel geschmeckt (den Speck hab ich lieber gelassen, das war dann doch etwas arg fettig), aber das Ei... abgesehen vom zermatschten Eindruck und dass das Eigelb sich direkt an der Schale befand, schmeckte es merkwürdig scharf, obwohl ich es nicht gesalzen hatte. Ein 7. Sinn riet mir, es lieber liegen zu lassen.
Auch gut war, wie ich später erfuhr, dass ich keinen Kaffee mehr bekommen hatte und dass ich auch keine Milch in meinen schwarzen Tee getan habe - denn selbige war bereits im Jahr 2007 verfallen. Autsch! Für ein Catering eigentlich ein "No Go".
Heute bin ich zu einem Kumpel gefahren für einen winzigen Freundschaftsdienst. Ein klein wenig Autowäsche. Ein bisschen säubern hier, ein klein wenig schrubben da... tja, das wärs vielleicht für euch, aber wenn ich mit Auto putzen anfange, dann könnt ihr derweil einen Tagesausflug machen. Für mich war es in dem Sinne eigentlich auch einer.
Das ging allerdings erst, nachdem ich Autobatterie wieder eingebaut hatte, die ich am letzten Wochenende geplättet hatte. Wie? In dem man etwa eine Stunde mit Freunden ein paar Jumpstyle-Schritte zu flotter Hardstyle-Musik übt, dann durch ist, zu Burgerking fahren will, um ein wenig Eis zu futtern und sich wundert, dass der Motor keinen Mucks sagt. Anschieben hat nichts gebracht, also wurde kurzerhand der AVD gerufen.
Nachdem die Batterie also nun wieder ging und ich bei meinem Freund war, wurden erstmal noch in einer schweißtriefenden Aktion die ("etwas" festgerosteten) Winterräder gegen Sommerräder getauscht. OK, die Muttern ließen sich nur unter lautem Knirschen und Kreischen bewegen, was vorübergehende Passanten nach einem sich die Seele aus dem Leib schreienden Kind fahnden ließ, aber nach fast einer Stunde wären die Räder endlich - Dank WD40 - gewechselt.
Der 13-jährige Ford Escort meines Freunds schrie regelrecht nach Pflege. Gegen 14 Uhr haben wir mit dem eigentlich Putzen angefangen. Der Innenraum wurde ordentlich ausgesaugt und das Cockpit und alle Plastikteile entstaubt und dann mit Cockpitpflege behandelt. Die eingebrannten Kekskrümel vom Kroatienurlaub vor 2 Jahren gingen ähnlich gut weg wie heimisch gewordener Staub. Dann noch schnell alles mit Polsterschaum verkleckern, einreiben, abbürsten - voilá, der Innenraum sah bisher ungesehen sauber aus.
Dann gings außen weiter, und es war doch gerade erst 16 Uhr... dann kam noch ein Freund mit einer selbstgebackenen Donauwelle - ein Prachtstück wohlgemerkt, das erstmal verputzt werden musste.
Anschließend gings los mit der Außenwäsche. Erstmal mit einem ordentlichen Autoshampoo und warmem Wasser gewaschen, Scheibenpolitur aufgetragen, mit Reinigungsknete den ganzen Lack glasglatt gereinigt, mit einem speziellen Trockentuch getrocknet, mit einer recht stark abrasiven Politur unschöne Kratzer entfernt, dann mit einer feinen Politur das gesamte Auto nochmals tiefengereinigt, anschließend noch ein hochglänzendes synthetisches Wachs aufgetragen und dann wars auch schon 20 Uhr, wir geschafft, das Auto glänzend und der Grill langsam am Glühen. Mit Würstchen und Grillkoteletts wurde der Tag dann Beschlossen.
So muss ein Männertag sein.
Man nehme 4 hübsche Sommerräder, die man in den nächsten Tagen aufziehen möchte und empfinde, dass diese noch deutlich mehr Glanz benötigten und greift zum Karosseriewachs der Top-Firma Meguiars. Anschließend komme man zum Entschluss, die Felgen der Räder ließen sich im Freien aufgrund des schlechten Wetters nicht behandeln und trage sie in den 2. Stock hoch (jedes Rad etwa 25 kg schwer).
Nach erfolgter Plackerei lagere man die Sommerräder im eigenen Schlafzimmer, in dem man sich auch sonst immer aufhält und trage großzügig Wachs auf jede Felge auf.
Nachfolgend entscheide man sich, das Wachs nicht mehr am selben Tag abzupolieren, lasse die Räder im eigenen Zimmer liegen, wundere sich über den derben Geruch nach Lösungsmitteln und lege sich am Abend nichtsahnend ins Bett.
Am nächsten Morgen erwache man dann mit dröhnendem Kopf, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, die sich gewaschen haben, trinke einen Kamillentee mit Honig zum Frühstück, den man 1/2 Stunde später beim Gebet an den Porzellangott wiedersieht und esse über den Tag verteilt ganze 3 Stück Zwieback, bis es einem gegen Abend wieder ein klein wenig besser geht.
Dieses Rezept klingt nur allzu idiotisch, leider habe ich es aus eigener Erfahrung schreiben können. Das ganze ist mir gestern passiert und auch heute ist der Schwindel immer noch nicht ganz weg. Da sieht man mal, wie dumm es sein kann, etwas fürs Auto innerhalb der eigenen 4 Wände anzuwenden.
Heute war ordentlich was zu tun, und das merk ich nicht nur daran, dass ich kaum die Hände über der Tastatur halten kann, weil meine Oberarme protestieren.
Der Wecker klingelte 10 Uhr. Viel zu früh natürlich. Also nochmal umdrehen, kurz wegnicken... der obligatorische Blick auf den Wecker... erst 12.15 Uhr. Mh... ordentlich, wie lange man sich umdrehen kann.
Jedenfalls traf man sich 15 Uhr schließlich vor der Mietwerkstatt - mein Halbbruder, sein Schrauberkollege und ich. Ein wenig Wartezeit später, es muss wohl gegen 16 Uhr gewesen sein, wurde es schließlich ernst. Auf die Hebebühne gefahren, Auto angehoben. Alles sieht ganz in Ordnung aus - bereit für eine neue Auspuffanlage.
Warum die sein muss? Nun, mein Auspuff entschied sich beim Wegfahren von einer Tankstelle dafür, die Fliege zu machen und mit einem lauten Knall auf der Straße zu landen. Da war auch nix mehr zu retten, schließlich hatte er alle zur Rettung nötigen Verankerungen feinsäuberlich mit abgerissen - 8 Jahre Rost machens möglich.
Nach dem Motto, wenn schon - denn schon, entschied ich mich für eine Anlage mit 2 Endrohren (oval) und machte mich auf Informationssuche. In Foren wurde ich schließlich fündig, mit solch interessanten Aussagen wie: "Das Wechseln der Auspuffanlage ist in 30 Minuten bis einer Stunde gemacht - es sei denn sie hat 2 Endrohre [ups...] oder ovale Endrohre [na Klasse -.-']." Perfekte Voraussetzungen also für ein sehr langwieriges Prozedere.
Man machte sich an die Arbeit. Der Endschalldämpfer hatte eh schon das zeitliche gesegnet, also kümmerte man sich um den Mittelschalldämpfer. Doch 8 Jahre Rost können nicht nur brüchig machen, sondern auch haltbar. Stellt euch drei Leute vor, zwei ziehen an einem Ende, der andere am anderen und nichts rührt sich. Nachdem es mit roher Gewalt nicht funktioniert hat, mussten ein paar Streicheleinheiten her - sprich: ich lieh mir eine Flex. Jedem Heimwerkervater steigen bei der puren Nennung dieses Geräts die Tränen in die Augen... was da schon an Fingern an dem Ding verloren gegangen ist... Mit der Präzision eines Gehirnchirurgs trennte unser Schrauberkollege schließlich, was nicht mehr zusammengehören sollte und mit Hammer und Schraubenzieher (der, da er nicht als Meißel geboren wurde, schnell das zeitliche segnete) wurde das Metall kurzerhand beugungswillig gemacht.
Der Rest ist schlussendlich ein einziger Kampf - Mittelschalldämpfer und Endschalldämpfer wiegen je gute 20 kg und wollen schon mal eine Stunde gestemmt werden, da man erst überall die Aufhängungen ranzufriemeln hat, bevor man loslassen darf. Der Einsatz dauerte ingesamt fast 4 Stunden. Fertig geworden sind wir dennoch nicht - das zweite Endrohr fehlt noch, es hat nicht gepasst, wird aber nächste Woche mit dem Elektroschweißgerät in die richtige Form gekitzelt .
Habe ich eigentlich schon erzählt, dass ich nach dieser Aktion nun auch noch 2 Stunden Bowling spielen war :D? Mit ausgeleierten Armen vom vielen Tragen und Halten, war dies ein Vergnügen der ganz besonderen Art... den anschließenden Gang in eine Disco habe ich dann aber doch abgelehnt, ganz so verrückt bin ich dann auch wieder nicht.
Ein Bild reiche ich übrigens nach .
Das da ist meine Hand (mit meiner Uhr), die an meinem Auto versucht zu zeigen, wie tief es jetzt geworden ist. Doch zu diesem Thema lieber später mehr... Erstmal hallo!
Nun, nachdem das Thema "Blog" vollkommen ausgekatscht ist, werde auch ich unter die Blogger ziehen. Getrieben von Freunden, aber vor allem von Verwandten, die mir eine exzellente zynische Art zu Schreiben unterstellen, habe ich mich durchgerungen und mich den Lasten der Einrichtung Serendipitys ergeben.
Nachdem jetzt - zumindest dem Anschein nach - alles läuft, wünsche ich dem geneigten Leser (oder gar der Leserin?) viel Spaß bei den Geschichten, die ich hier nun mehr oder minder regelmäßig zu erzählen gedenke, von alltäglichem Mist, der jedem von uns des öfteren widerfährt und bei dem nahezu jeder beim Lesen mitnicken kann mit dem Gedanken "Ja, genau das - so eine Scheiße!".
Meine Freunde meinen, ich schreibe in Chats zu viel Alltägliches (und das natürlich extrem albern ). Ok, dann lade ich es eben hier ab und hoffe, dem einen oder anderen Leser einen Lacher entlocken zu können.
Genug gefaselt. Bis zur ersten Geschichte!