Alltägliche Hektik - nur warum?
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Als ich heute im Bus nach Hause fuhr, habe ich ein neuzeitliches Phänomen derart drastisch präsentiert bekommen, dass ich mir vornahm, dafür extra einen Blogeintrag zu schreiben. Die alltägliche Hektik, die einen Großteil der Bevölkerung - auch mich - befallen hat.Ich hatte im Bus einen Sitzplatz und neben mir saß schon seit geraumer Zeit eine Frau mittleren Alters. Vor meiner Haltestelle wollte ich sie höflich ansprechen mit den Worten: "Entschuldigen Sie, würden Sie mich bitte, wenn der Bus dann steht, aussteigen lassen?". Soweit so gut, ich wollte nicht, dass sie vor dem Spurwechsel, den der Bus an der Stelle immer macht, schon aufsteht, weil es einen dort ordentlich hin- und herbeutelt.
Ich komme genau bis zu den Worten: "Entschuldigen Sie...", als sie aufspringt und mir bedeutet, dass ich durch kann. Der Bus wechselt die Spur und die Frau fliegt fast der Länge nach hin, kann aber noch nach einer Stange greifen. Genau so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Nur warum sind die Leute so hektisch? Hätte ich nicht auch sagen können, dass ich in 2 Haltestellen raus muss? Dann wäre sie umsonst hingefallen, hätte sich wieder neben mich gepflanzt und hätte später erneut aufstehen müssen.
Leider muss ich zugeben, dass auch mich die Alltagshektik gern greift. Wenn ich z.B. einen Termin habe, bis zu dem es noch reichlich Zeit ist, ertappe ich mich trotzdem manchmal dabei, wie ich mir selbst Druck mache und versuche, schnellstmöglich dorthin zu kommen. "Oh nein, die Bahn ist weg - mein Ziel 10 Minuten entfernt, noch 30 Minuten Zeit, die nächste Bahn kommt in 10 Minuten.", was mache ich also? Genau, ich sprinte zur nächsten Bahn, die auch dorthin fährt, anstatt einfach auf die nächste zu warten. Warum, kann ich mir im Nachhinein auch nicht erklären...