Alltägliche Hektik - nur warum?
Geschrieben von am 10 Kommentare
Als ich heute im Bus nach Hause fuhr, habe ich ein neuzeitliches Phänomen derart drastisch präsentiert bekommen, dass ich mir vornahm, dafür extra einen Blogeintrag zu schreiben. Die alltägliche Hektik, die einen Großteil der Bevölkerung - auch mich - befallen hat.
Ich hatte im Bus einen Sitzplatz und neben mir saß schon seit geraumer Zeit eine Frau mittleren Alters. Vor meiner Haltestelle wollte ich sie höflich ansprechen mit den Worten: "Entschuldigen Sie, würden Sie mich bitte, wenn der Bus dann steht, aussteigen lassen?". Soweit so gut, ich wollte nicht, dass sie vor dem Spurwechsel, den der Bus an der Stelle immer macht, schon aufsteht, weil es einen dort ordentlich hin- und herbeutelt.
Ich komme genau bis zu den Worten: "Entschuldigen Sie...", als sie aufspringt und mir bedeutet, dass ich durch kann. Der Bus wechselt die Spur und die Frau fliegt fast der Länge nach hin, kann aber noch nach einer Stange greifen. Genau so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Nur warum sind die Leute so hektisch? Hätte ich nicht auch sagen können, dass ich in 2 Haltestellen raus muss? Dann wäre sie umsonst hingefallen, hätte sich wieder neben mich gepflanzt und hätte später erneut aufstehen müssen.
Leider muss ich zugeben, dass auch mich die Alltagshektik gern greift. Wenn ich z.B. einen Termin habe, bis zu dem es noch reichlich Zeit ist, ertappe ich mich trotzdem manchmal dabei, wie ich mir selbst Druck mache und versuche, schnellstmöglich dorthin zu kommen. "Oh nein, die Bahn ist weg - mein Ziel 10 Minuten entfernt, noch 30 Minuten Zeit, die nächste Bahn kommt in 10 Minuten.", was mache ich also? Genau, ich sprinte zur nächsten Bahn, die auch dorthin fährt, anstatt einfach auf die nächste zu warten. Warum, kann ich mir im Nachhinein auch nicht erklären...
Ich hatte im Bus einen Sitzplatz und neben mir saß schon seit geraumer Zeit eine Frau mittleren Alters. Vor meiner Haltestelle wollte ich sie höflich ansprechen mit den Worten: "Entschuldigen Sie, würden Sie mich bitte, wenn der Bus dann steht, aussteigen lassen?". Soweit so gut, ich wollte nicht, dass sie vor dem Spurwechsel, den der Bus an der Stelle immer macht, schon aufsteht, weil es einen dort ordentlich hin- und herbeutelt.
Ich komme genau bis zu den Worten: "Entschuldigen Sie...", als sie aufspringt und mir bedeutet, dass ich durch kann. Der Bus wechselt die Spur und die Frau fliegt fast der Länge nach hin, kann aber noch nach einer Stange greifen. Genau so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Nur warum sind die Leute so hektisch? Hätte ich nicht auch sagen können, dass ich in 2 Haltestellen raus muss? Dann wäre sie umsonst hingefallen, hätte sich wieder neben mich gepflanzt und hätte später erneut aufstehen müssen.
Leider muss ich zugeben, dass auch mich die Alltagshektik gern greift. Wenn ich z.B. einen Termin habe, bis zu dem es noch reichlich Zeit ist, ertappe ich mich trotzdem manchmal dabei, wie ich mir selbst Druck mache und versuche, schnellstmöglich dorthin zu kommen. "Oh nein, die Bahn ist weg - mein Ziel 10 Minuten entfernt, noch 30 Minuten Zeit, die nächste Bahn kommt in 10 Minuten.", was mache ich also? Genau, ich sprinte zur nächsten Bahn, die auch dorthin fährt, anstatt einfach auf die nächste zu warten. Warum, kann ich mir im Nachhinein auch nicht erklären...
1 Trackback
10 Kommentare
-
evtl. hast du zu hohen blutdruck, der alles in dir schneller schlagen lässt ^^
Ich bin jem., der immer erst aufsteht, wenn der Bus steht und hatte heute eine Frau(~58) neben mir sitzen auf der Heimfahrt und hab sie kurz vor der Haltestelle fragen wollen, nach den ersten 2 Worten von mir steht sie auf: "Sie wollen hier raus?"-
Und genau das Verhalten der Frau finde ich bedauernswert... wenn ich frage, dann sollte ich doch selbst einbezogen haben, wie lange ich zum Stellen meiner Frage benötige. Sie kann sich doch also auch die Zeit nehmen, mich komplett anzuhören, um mir dann (im Normalfall sollte das jeder angesprochene tun) Platz zu machen bzw. zu antworten.
Vielleicht will ich auch (wenn sie nicht gerade ~58 ist) nach ihrer Telefonnummer fragen und sie fällt mir ins Wort und sagt: "Sie wollen hier raus?" .
-
-
Wenn ich früh noch 10 Minuten bis Vorlesungsbeginn habe,aber mit dem Rad 20 Minuten brauche, dann muss ich einfach eine hektische Fahrweise an den Tag legen. Klingel und Schreien machen den Weg frei und alles was nicht bei Drei weg ist, wird gnadenlos umgefahren. Zeit ist heutzutage Mangelware und "entschleunigen" geht in unser termingefüllten Welt auch nicht so richtig:)
-
Du hast irgendwie die Sache mit dem richtigen Zeitpunkt noch nicht verstanden. Wichtig ist es doch wann du es machst. Wenn du weißt, das der Schlenker des Busses kommt, und du ahnst, wie das ausgeht, wenn du jemand zu zeitig ansprichst, bist du doch selber Schuld und brauchst dich nicht über hektik beschweren.
Der Rest spricht die leute nämlich genau dann an wenn er raus will.-
Interessanter Standpunkt. Die einzige Möglichkeit, jemanden auf dieser Strecke aber absolut gefahrlos zu fragen ist, wenn der Bus an der üblichen Ampel an der Haltestelle vor meiner Ausstiegshaltestelle hält. Und ganz ehrlich: um da schon aufzustehen, bin ich zu faul.
Ich halte es zudem für übertrieben, sich derart viele Vorüberlegungen über eine simple Frage des Aussteigens zu machen. Wenn die Frau nicht sofort hätte aufspringen müssen, wäre sie auch nicht um ein Haar hingefallen, denn meine Frage hätte die implizite Warnung vor dem Schlenker enthalten, hätte sie zugehört. Aber ich denke ich stelle meine Frage in Zukunft um: "Steht der Bus, lassen Sie mich aussteigen?". Klingt absolut verquer, ist grammatikalisch gerade noch erträglich und so ungewöhnlich, dass der Angesprochene erst denkt, nicht wegen des Aussteigens angesprochen zu werden. Das gibt mir eine größere Sicherheit, dass derjenige sich die Frage erst komplett anhört, bevor er agiert.-
Man kann aber auch einfach gleich die ganze Zeit stehen und hat dann gar keine Probleme. Die kurze Strecke vom Hbf bis zu dir ist ja auch nicht so lang. Ein kurzer Ausgleich vom langen sitzen und du nimmst der älteren Mehrheit der Fahrgäste nicht unnötig den Platz weg.
-
Ich setze mich immer so, dass noch jemand neben mich passt - ich bin kein Sitzplätze besetzender Rüpel .
Und die Strecke vom Hbf nach Hause ist sehr wohl länger als die von vielen, die sich sonst auch setzen :D, immerhin fahre ich etwas mehr als die halbe Strecke, die der Bus insgesamt zurücklegt. Und nachdem man mehrere Stunden in der FH und im Zug gesessen hat, muss man sich einfach nach den vielen Anstrengungen setzen und ausruhen .
-
-
-
-
hm, pure faulheit:-P
Ironischer Blog des Studenten Sebastian Flemig - Besuchermagnet
Wie war das nochmal mit der allgemeinen Hektik? Jetzt hat es auch noch die Busfahrer erwischt, die doch eigentlich sonst den Stoizismus selbst und damit auch eine innere Ruhe verkörperten. Doch mit der Ruhe war - zumindest bei dem Exemplar von heute - Sc ...