Einträge für Leben

Urlaubstagebuch - Italien - 25. August

San Felice Circeo lässt sich mit einem Wort beschreiben: chaotisch. Zuerst scheint man mit dem Auto eine ganz normale italenische Stadt zu befahren, sprich: Motorroller sind von den Gesetzen entbunden und Parkplätze werden an der Börse gehandelt, doch diese Stadt setzt dem ganzen noch eins drauf. Die Innenstadt ist mit dem Auto kaum erkundbar, der Verkehr absolut dicht und es wird kreuz und quer gefahren. Links blinken, nach rechts abbiegen (Italiener scheinen sowieso eine links/rechts-Schwäche zu haben), auf Linksabbiegespuren wird generell beschleunigt und (geradeaus) überholt, Rückfahrscheinwerfer funktionieren sowieso bei keinem Italiener und wenn man beim Ausparken mal die Stoßstange des Hintermanns anknackt: who cares? Ich habe noch nie so viel Plastik knacken gehört wie an diesem Tag - zum Glück nicht an unserem Auto.
Nachdem wir nach schier endloser Suche einen Parkplatz im Zentrum ergattern, unternehmen wir den verzweifelten Versuch, uns in die Altstadt San Felices durchzuschlagen, unterliegen jedoch der brütenden Mittagshitze und ziehen uns schließlich nach der Überwindung gefühlter 10 Höhenkilometer zum Auto zurück, um auch dort hinzufahren.
Da in der Altstadt sehr viel los ist, fahren wir die Straße erstmal weiter, um zum (unspektakulären) Leuchtturm - einfallsreich "Faro" genannt - zu fahren. Es gibt einen kostenfreien Parkplatz, viel Staub, Gestrüpp und eine Treppe auf einen Balkon, von dem man einen Strand mit vulkanischem Kies und ein paar Klippen begutachten (und fotografieren) kann.
Da nichts weiter los ist, fahren wir wieder zurück zur Altstadt, in der plötzlich gar nicht mehr so viel Trubel ist - gegen 13.30 Uhr. Hier sollten uns seltsame (teils handgeschriebene) Schilder verwirren, die die Preise fürs Parken (natürlich ausnahmslos auf Italienisch) zu erklären versuchen. Als ich schließlich bei einem Kiosk nachfrage, stellt sich heraus, dass die Schilder nicht gelten und das Parken kostenlos ist. Auch gut, denken wir uns. Natürlich hatte es aber einen Grund: alle Geschäfte der Altstadt (kurz später einschließlich des Kiosks, wo ich gefragt hatte), hatten geschlossen und die Gaststätten boten keine Pizzen mehr an (á 6 €), stattdessen nur noch Fischgerichte (ab 13 €...). Trotzdem schauen wir uns das nunmehr verschlafene Städtchen an (es fehten eigentlich nur noch die streundenden Katzen).

Urlaubstagebuch - Italien - 24. August

Sabaudia, in dem unser Stadtteil liegt, trägt stolz den Titel "Grüne Stadt" und liegt etwa 150 km unterhalb von Rom. Bella Farnia liegt nicht direkt am Meer, sondern ist vom Küstensee "Lago di Caprolace" von diesem getrennt. Wir sind dort auch schon hingelaufen, haben jedoch noch keine Möglichkeit entdeckt, diesen zu Fuß zu überqueren, ohne die 4 km lange Umgehung zu nehmen. Irgendwie müssen doch die Leute, die wir täglich hier mit Handtüchern zu Fuß losmarschieren sehen, doch den Strand erreichen, ohne sich die Hacken abzulaufen?
Dass es hier keine Deutschen zu geben scheint, und wir uns ein wenig wie Aliens vorkommen, da scheint tatsächlich etwas dran zu sein. Heute waren wir in einem großen Kaufhaus, das wir auf der Suche nach einem Geschäft, das auch am Sonntag geöffnet hat, nur durch Zufall gefunden haben (keine Ausschilderung, gar nichts, es ist eben einfach da und sieht nicht mal wie ein Einkaufscenter aus, sondern eher wie eine Geschäftsimmobilie - typisch italienisch?) und obwohl der Parkplatz gut genutzt war, war auch hier kein Urlauber zu entdecken (ausgenommen einem Auto aus Monacco, aber der hat es ja auch nicht ganz so weit).
Was auch sofort bestätigt wurde, ist, dass die Straßenverkehrsordnung hier nur bedingte Gültigkeit hat. Erlaubte 70 auf der Landstraße und eine "Policia stradale" überholt uns (ohne Blaulicht) mit guten 100 Sachen, in 30-Zonen ist man ein Verkehrshindernis, wenn man nicht mindestens 50 fährt und doppelte Sperrlinien sind generell nur als störende Straßenkriegsbemahlung zu verstehen.
Bisher spielt das Wetter traumhaft mit. Bei etwa 32 °C im Schatten und einem ständig gehenden warmen Lüftchen ist einem nicht zu heiß und nicht zu kalt und jetzt am Abend kann man problemlos in kurzen Hosen und T-Shirt draußen sitzen - Citronella-Kerze vorausgesetzt.
Morgen gehts zum Monte Circeo, dem größten Berg des hiesigen Parco Nazionale del Circeo mit einer beschaulichen angrenzenden Altstadt.

Urlaubstagebuch - Italien - 23. August

Unser Garten hinter der Ferienwohnung
21 Stunden. Genau so lange dauerte unsere Fahrt nach Italien ins sehr ruhig gelegene Bella Farnia, einem Stadtteil von Sabaudia. Ohne Pausen hätte die 1400 km lange Fahrt nur 12 Stunden gedauert (laut unserem Navi), doch - Murphy sei Dank - hatten wir auf unserem Wegstück durch Deutschland, welches gut 1/3 des Gesamtweges ausmachte, sehr schlechtes Wetter, was unsere Reisegeschwindigkeit auf 80 km/h herabsenkte, wo eigentlich unbeschränkt hätte gefahren werden dürfen. Zumindest kamen wir unbeschadet, aber sehr erschöpft und ordentlich müde hier an, auch weil wir auf der Suche nach unserer Ferienwohnung etwa 3 mal an ihr vorbeifuhren. Glücklicherweise kam unser Vermieter uns entgegengefahren (anscheinend hat sich hier in der Gegend sofort herumgesprochen, dass sich ein paar Deutsche herverirrt haben, denn wir haben bisher noch kein einziges Deutsches Nummernschild hier gesehen, außer unserem).
Nach kurzer Einführung in die örtlichen Gepflogenheiten und der Bekanntmachung mit unserer Wohnung in gebrochenem, aber südländisch-freundlich-fröhlichem Englisch durch unseren Vermieter, seiner Frau Mama und seiner Schwester haben wir uns hier vorerst etwas eingerichtet und ich habe mich 17 Uhr schlafen gelegt.
Nun sitze ich hier in dem zur Wohnung gehörenden sehr großen Garten in einem gemütlichen, ruhigen Wohnungs-, man könnte beinahe sagen Villenkomplex, und trinke mit meinen Eltern einen Weißwein, der uns vom Vermieter zusammen mit anderen regionalen Köstlichkeiten zum Start zur Verfügung gestellt wurde. So lässt sichs leben.

Rasenmähen ist wichtig - willkommen zurück

Zumindest dachte sich das wohl die Hausverwaltung, als heute - mitten in der Nacht - um 10.31 Uhr rings ums Haus herum die Rasenmäher anfingen zu dröhnen.
Natürlich dachten wir genauso, schließlich kamen wir doch 5.30 Uhr zu Hause an und konnten bis dahin ganze 5 Stunden in aller Seelenruhe schlafen, nachdem wir etwas über 1400 km aus Italien zurückgefahren sind (10.30 Uhr am Sonntag waren wir losgefahren).
Na was solls, raus aus den Federn, gut frühstücken (Rührei, Speck und Würstchen... mal richtig auf die Kacke gehauen) und meine Chilipflanze, die ich in erbärmlichem Zustand in Italien erstanden habe, umgetopft (die Erde war düngerverseucht), Sachen ausgepackt, Post lesen, Mails beantworten etc. Zum Glück gab es keine schlechten Nachrichten.
Und da ich mich so lange nicht melden konnte (erstaunlich, wie selten Internetcafés in Italien sind und W-LAN - was ist das?), noch viele Grüße an die kürzlich Weggezogene, an die bald weit Wegziehende, an den schon sehr weit Weggezogenen und alle hier gebliebenen :-).

In den nächsten Tagen werde ich auch täglich einen Eintrag aus meinem Reisetagebuch bloggen, jeden Tag einen. Ich hoffe, ihr amüsiert euch, auch wenn sichs manchmal ein klein wenig wie ein Reiseführer liest :-D.

2 Wochen Urlaub

Die Zeit ist reif, wir (meine Eltern und ich) brechen nun erstmal in den Urlaub auf. Es geht nach Italien an den Lago di Sabaudia nahe der gleichnamigen Stadt, ein ordentliches Stück unterhalb von Rom.
Ab jetzt warten etwa 15 Stunden für die 1400 km Autofahrt auf uns. Je nachdem, ob sich mal ein lauschiges Internetcafé findet, werde ich mich auch mal von dort melden.

Bis denne!

Blattläuse - der biologische Erstschlag

Neemlugan - Neem mit EmulgatorDie Pflanzen, die ich mir vor einigen Wochen bei Pepperking bestellt habe, gedeihen relativ gut. Leider waren sie mit einer Plage versehen: Blattläusen dreierlei Sorten: rote, schwarze und grüne. Die schwarzen und grünen sind entweder eines unnatürlichen Todes (durch meine Finger) gestorben, oder sie haben den Platzwechsel nicht vertragen. Die sind jedenfalls von selbst ausgestorben. Die roten jedoch hielten sich leider sehr gut.
Egal wieviele Dutzend ich an einem Tag vernichtet habe und glaubte, die Pflanzen endlich davon befreit zu haben, sie kamen immer wieder. Doch nun reicht es mir mit gewellten Blättern und abfallenden Blüten (nur eine einzige Frucht hat es bis jetzt geschafft, durchzukommen, die anderen wurden abgeworfen :-(), ich hole zum biologischen Erstschlag aus!
OK, eigentlich ist es kein Erstschlag, denn Spritzen mit Kartoffelbrühe und Spülmittel habe ich schon versucht, doch das haben meine Widersacher alles überlebt. Das Mittel von heute stammt nicht aus meiner heimischen Küche. Es handelt sich um Neemulgan, ein Öl aus den Samen des Niembaumes, geschmischt mit einem Emulgator für eine bessere Wasserlöslichkeit. Neem gilt als wunderwaffe gegen Blattläuse und andere Insekten, ist im ökologischen Landbau zugelassen, für Säugetiere und Nutzinsekten ungefährlich (es ist nicht mal reizend oder gesundheitsschädlich, wie die Chemiekeulen). Der Wirkstoff zersetzt sich am Sonnenlicht innerhalb von 24 Stunden, man kann dann also bedenkenlos auch die Früchte essen - was will man mehr?
Vielleicht einen besseren Geruch... denn das Zeug stinkt wirklich furchtbar. Eine Mischung aus Knoblauch, Luftballongummi und Karamell. Doch wenigstens verfliegt der Duft nach wenigen Minuten.
Nun, ich bin gespannt, ob es etwas bringt. Ich habe 5 ml auf 750 ml Wasser gegeben und die Pflanzen ordentlich eingesprüht und auch etwas damit gegossen. Man sagt, die Blattläuse wären nach 12 - 24 Stunden hinüber. Mal sehen :-).

Ach, was im Hintergrund so gelb leuchtet ist bisher die einzige Frucht, die es geschafft hat, zu reifen. Allerdings handelt es sich bei ihr Ausnahmsweise nicht um eine Chili, sondern um eine "supersüße Paprika" :-D.

Nicht passiert? Von wegen!

Der letzte Eintrag ist schon ein wenig her, aber nicht etwa, weil es mir an Erlebtem mangelte, sondern weil ich am Abend zu geschafft war, um hier etwas zu verfassen.
Da war einmal der Freitag, an dem ich mit einer Freundin im Alleingang deren Wohnung malerte, dann der Samstag, an dem ich einer anderen Freundin half, aus dem 5. Obergeschoss auszuziehen und sich bei ihrem Freund einzuquartieren. Am Sonntag putzte und pflegte ich zusammen mit dem Freund dieser Freundin sein Auto etwa 5 Stunden lang und am Montag half ich der Freundin, der ich am Freitag beim Malern geholfen hatte, ihre Möbel aus dem 4. Obergeschoss in ihre neue (frisch gemalerte) Wohnung in einer anderen Stadt umziehen zu lassen. Am selben Tag fand dann schließlich bei einem anderen Freund die Erlösung in Form eines Grillabends statt, an dem ich kräftig zulangte.
Kurzum: ich hatte ein einigermaßen ausgefülltes Wochenende und habe einen nicht zu verachtenden Muskelkater.

Ein Gedanke schwirrt mir aber noch im Kopf: warum müssen Studenten und Azubis immer im 4., 5., 137. Stock wohnen?

Back to the boots!

Ok, ich habe in der Überschrift ein wenig übertrieben... selbstverständlich bin ich nicht mit Stiefeln joggen gegangen, aber es reimte sich gerade so schön :-D.
Heute war ich nach einer längeren Pause von knapp über 2 Wochen endlich mal wieder draußen - und es war herrlich. Warum vergesse ich diesen Moment nur manchmal und lasse die Faulheit siegen? Klar, ich könnte jetzt 15 Gründe nennen, warum ich nicht joggen gegangen bin, aber es gibt immer irgendwo ein Zeitfenster, in dem man sich mal die Laufschuhe und leichte Kleidung anzieht und lossportelt.
Heute habe ich zudem mal ein Geburtstagsgeschenk von zwei Freunden ausprobiert, zwei Aerobicgewichte mit je 0,5 kg. Klingt nicht viel, aber ist ideal, um sie beim Joggen an den Händen zu haben. Danach habe ich dann ein paar normale Hanteltrainings damit gemacht (vorher gegoogled ;-)) - nach 5 Sätzen mit je 15 Wiederholungen und das ganze mit 2 verschiedenen Übungen war ich ganz schön geschlaucht... da muss auch was gemacht werden :-).

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