Artikel mit Tag schicksal

Was wird aus diesem Blog

Dieses Blog ist nun ja schon von Weitem als sterbend zu erkennen. Beiträge von 2010 und 2011 auf einer Seite - und wir haben ja bereits Dezember.
Viele, die hierher kommen, interessieren sich vor allem für die Beiträge über ClickAndBuy und die zerbrochene Energiesparlampe.
Ursprünglich war dieser Blog ja mal dafür angedacht gewesen, über mein Leben als Student in selbst-ironischer Weise zu schreiben und mich ein wenig über das Weltgeschehen aufzuregen. Doch jetzt, wo ich ja schon länger kein Student mehr bin, finde ich weder die Zeit hier zu schreiben, noch hätte ich Lust darauf.

Ich trage mich deshalb mit dem Gedanken, das Blog zu löschen und die Domain zu verkaufen. Die existiert immerhin schon seit 3 Jahren und 7 Monaten und erhält extrem konstante 100 Besucher pro Tag, obwohl ich hier überhaupt nichts mehr mache. Wenn ich etwas schreibe, erscheint es trotzdem innerhalb von Minuten im Google Index und die Aktivität anderer Bots ist sehr hoch. Der Pagerank war mal 3, mittlerweile liegt er bei 1, aber naja, der hat als Indikator für gute Domains sowieso stark nachgelassen.

Was sagt ihr dazu? Soll dieses Blog hier einfach weiter verwaisen oder sollte man es endlich mal beenden? Ein Revival ist absolut unwahrscheinlich. Schreibt mal was dazu :-).

2 Wochen Krankenhaus und zurück

Ein Halit - ein Salzkristall aus einem Bergwerk
Die längere Pause war unbeabsichtigt, ich lag im Krankenhaus und wollte mich von jeglichem Stress fernhalten, so auch vom Computer. Um es kurz zu machen, habe ich einen länger zurückliegenden Virusinfekt verschleppt und dadurch eine Herzreizung bekommen. Die führte hin und wieder zu Arrhytmien bzw. nun zu Herzrasen, weshalb ich im Krankenhaus landete. Man hat mich schon etwas seltsam angesehen, dass ich bei diesem Puls (quasi minütlich wechselnd zwischen 70 und 185) überhaupt noch laufen und sprechen konnte :-).
Ein unkonventioneller Bluttest brachte schließlich, nachdem ich bereits eine Herzkatheteruntersuchung über mich ergehen ließ (die absolut schmerzlos war, allerdings die 6 Stunden straffes liegen auf den harten Matratzen schaffen einen danach...), den Befund.
Nun heißt es für mich im Groben und Ganzen: gesünder leben!




- mehr Nachtschlaf (nicht mehr von 3 bis 10, sondern von 22 bis 8/9 Uhr)
- mehr Vitamine (an 5 von 7 Tagen der Woche ein Apfel und eine Möhre, so Bio wie möglich)
- wenn mal Party, dann nicht bis 5 Uhr, sondern eher bis 2
- moderate sportliche Betätigung (kein Sportcenter mehr, eher mal leicht Joggen oder Spazieren)
- sowie ein Alternativtherapierundumschlag (autogen), da gegen die Reizung keine angemessenen Medikamente existieren

Alles Dinge, die man auch durchaus als Selbstverständlich hinnehmen kann, für mich aber bisher nicht waren (Standardausrede: "andere müssen das doch auch nicht" - aber ich bin eben niemand anders).
Am interessantesten von allem ist aber die bei der alternativen Therapie enthaltene Umstellung des Salzes von NaCl auf echtes Steinsalz aus dem Himalaya. Es ist leicht orange, schmeckt sehr angenehm salzig und prickelt leicht auf der Zunge. Im Essen habe ich kaum eine Änderung gemerkt, aber das Salz schmeckt wesentlich "weicher" (versucht mal 1 TL Kochsalz/NaCl über 30 Sekunden auf der Zunge zu lassen, dann wisst ihr, was ich meine) und rein chemisch betrachtet enthält es 84 Elemente, statt 1 (NaCl + Trennmittel).
Wenn Interesse besteht, erzähle ich gern mehr über das Salz, bei dem auch eine Umstellung des Wassers von aufgesprudeltem Leitungswasser auf Quellwasser (für den Alltag Volvic, für eine Soletherapie St. Leonhardt Lichtquelle) einhergeht.

Und es hat "Boom" gemacht

Autounfall vom WeitenWas war das für ein Tag heute! Dass ich hier heute so fertig sitze, das hätte ich gestern Abend, als ich noch weit nach 4 Uhr ins Bett gegangen bin, mir nicht zu träumen gewagt.
10 Uhr riss mich ein Anruf auf dem Handy aus meinen Träumen. Meine Eltern waren gerade unterwegs und waren dabei, meine Oma zum Orthopäden zu schaffen. Soweit so gut, wenn das geklappt hätte. Auf dem Weg an einer Kreuzung passierte es: bei Innenstadttempo fuhr auf einer Querstraße ein Caddy einem Kleinwagen auf und schob ihn in die Seite des C5 meiner Eltern. Ich dachte mir, noch im Halbschlaf: mh, ok, hat halt etwas gebummst, alle sind noch etwas aufgeregt. Nicht so schlimm, ich weiß bescheid. Und legte mich wieder hin.
15 Minuten später der zweite Anruf: ich müsse vorbeigefahren kommen und meine Oma holen, das könne noch länger dauern. Es schien auch jemand etwas schwerer verletzt zu sein, ansonsten waren alle relativ wohlauf. Da realisierte ich erstmal, dass der Crash wohl heftig genug gewesen sein muss, dass meine Eltern nicht weiterfuhren konnten.
Ich putzte mir schnell die Zähne, erwärmte gleichzeitig eine Tasse Milch in der Mikrowelle,schüttete mir eine ungezählte Anzahl an Löffeln voll Eiskaffeepulver hinein und exte das Gebräu - Zuckerschock pur aber ein guter Notfallsfrühstücksersatz. Nach etwas Fußmarsch fuhr ich mit meinem Auto zur Unfallstelle. Man hatte mir Wolgograder Allee, Querstraße Max-Müller-Straße durchgegeben. Das Navi war zum Glück startbereit und führte mich in 11 Minuten hin.
Kurz zuvor - etwa 200 m davor - habe ich noch überhaupt nichts vom Unfall gesehen. Kein Stau, nichts. Als das Navi noch 150 m anzeigte, sah ich eine komplett gesperrte Kreuzung mit Haufen von gelben und blauen blinkenden Lichtern, die Polizei schleuste im Wechsel Fahrzeuge an den drei Unfallwagen vorbei. Alle ordneten sich auf der linken Spur ein, nur ich nicht. Ich sah meine Mutti schon von weitem winken und mir bedeuten, dass ich herangefahren kommen sollte. Ich fuhr also langsam an die Kreuzung heran, unter den verwunderten Blicken der anderen Verkehrsteilnehmer, da ich als einziger stur auf dieser Spur weiterfuhr.
Es hatte ganz schön gerummst. Ein Zeuge berichtete, er wäre eigentlich gar nicht in unmittelbarer Nähe gewesen, doch es hätte derart geknallt, dass er einfach hätte schauen müssen. Und wie ihr auf dem Bild seht (das ist nur das Auto meiner Eltern im Ist-Zustand) war das auch ein ordentlicher Aufprall. Beide Airbags waren aufgegangen, die Gurtstraffer ausgelöst, der Motorraum verschoben, die Knautschzone optimal ausgenutzt. Ob es ein Totalschaden wird, ist noch nicht bekannt.
Ich lud dann meine Oma ein, eigentlich mit dem Ziel, sie zu sich nach Hause zu fahren. Auf dem Weg überlegten wir es uns aber anders, da ihr doch irgendwie immer mehr weh tat. Vermutlich "nur" geprellt, aber gerade im hohen Alter sollte man vorsichtiger sein. Also ging für mich dann die Fahrerei los. Erst zu ihrer Hausärztin und nach 1 1/2 Stunden Wartezeit (es ist ja nicht so, dass die Patientin gerade einen Autounfall gehabt hätte und über Schmerzen an verschiedensten Stellen klagte) wurden wir zur Rettungsstelle weitergeschickt. Nebenbei wurde aber vergessen, zu erklären, wo die überhaupt ist. Ich ließ es mir also extra noch erklären und fuhr mit meiner Oma auf den Parkplatz des Flemmingkrankenhauses. Doch wie weiter? Der große Eingang, vor dem eine Handvoll Krankenwagen stehen, mit einem Schild davor "Liegendannahme"? Das konnte es nicht sein... Nachdem wir bereits mühsam einen etwa 200 m langen, stetig ansteigenden Weg erklommen hatten (und meine Oma schon ziemliche Probleme beim Laufen hatte), gingen wir also wieder ein paar Treppenstufen herunter zum Haupteingang. Jeder Schritt ein kleiner Wettkampf.
Der C5 ist wahrscheinlich hinüberZum Glück nahm uns dort gleich eine Schwester (in rot?) in Empfang und erklärte uns, dass bei der Liegendannahme auch an der Seite eine Tür sei: "Rettungsstelle". Gott ist das beschissen gekennzeichnet! Noch dazu muss man sich dann auch noch trauen, mal an der Tür ohne Türklinke zu rütteln und zu gucken, ob sie auf ist. Bei einem Krankenhaus? Nein Danke!
Mir wurde dann erstmal erklärt, wo die Kantine sich befindet, denn ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen. Meine Oma beharrte auch darauf und so kam es, dass meine Oma in eine mir unbekannte Richtung gekarrt wurde und ich mich mit einem Teller mit 3 Eierkuchen und sehr dicker Vanille(-Pudding)-Soße wiederfand (für 3,60 €). Aber das rutschte wenigstens nach den ganzen Sorgen, die ich mir machte, ganz gut.
Gegen 14.30 Uhr lösten mich dann meine Eltern ab. Durch die automatische Notruffunktion des Citroen C5 bei Airbagöffnung wurde gleich ein Sachverständiger vom Autohaus mit an die Unfallstelle gerufen, der ADAC kam sofort und nachdem alle Daten erfasst waren, waren meine Eltern bereits gegen 12 Uhr vom ADAC ins Autohaus befördert worden und suchten sich dort einen fahrbaren Untersatz für die nächste Zeit aus. Das nenn ich immerhin mal Service.
18 Uhr war dann erstmal alles vorbei, meine Oma ließ sich aus dem Krankenhaus entlassen - es schienen nur eine ordentliche Anzahl Prellungen zu sein vom pyrotechnischen Gurtstraffen und meine Eltern trafen, nachdem sie sie nach Hause gefahren hatten, hier ein. Etwas zu Essen rutschte dann doch irgendwie herunter.
An dieser Stelle kann ich nur sagen: ein Lob auf die Technik. Einen Aufprall mit 50 km/h relativ unbeschadet zu bestehen ist schon grandios. Auch meinte mein Vater alle Türen gingen noch wunderbar auf, obwohl vorn alles verzogen ist. Die automatische Notrufabsetzung ist auch ein Wahnsinnsding. Da zeigen sich die 5 Sterne im NCAP-Crashtest im Realitätstest.
Ganz schlimm erwischt hatte es übrigens die Personen im mittleren Fahrzeug. Bei denen knallte es erst von hinten und dann auch noch von vorn, als sie in die Spur meiner Eltern geschoben wurden. Die Frau, die bei dem Unfall verletzt worden ist, konnte aber am Abend schon wieder die Rettungsstelle verlassen. Meine Eltern meinten aber, sie sah ziemlich mitgenommen aus - wen wunderts.

Das seltsamste Ereignis meines Lebens

Heute habe ich das mit Abstand seltsamste Ereignis meines Lebens gehabt. Eigentlich war heute nicht viel, wir haben einen Spieleabend gemacht, ich hab 2 Freunde nach Hause gefahren und bin dann selbst nach Hause gefahren. Auf dem Nachhauseweg bemerke ich ein Taxi an einer Bushaltestelle, eine Frau läuft darauf zu. Die Frau muss einfach zum Taxi gehören, denn sie hat nur ein kurzes schwarzes T-Shirt an. Dann bin ich auch schon vorbeigefahren.
Ich drehe meine übliche Runde um den Park, fahre in die erste Einfahrt zu unserer Straße und fahre einmal um den ganzen Block. Kein Parkplatz da, zumindest, wenn ich nicht unter Bäumen parken möchte (verlieren grad so viel Laub). Ich fahre also wieder auf die Bergstraße und nehme die 2. Einfahrt zu unserer Straße. Tatsächlich, ein Parkplatz. Ich rangiere ein. Aus dem nichts klopft es plötzlich gegen eine Scheibe - ein Adrenalinschub geht durch meinen Körper. Hätte ich beinahe jemanden überfahren? Ich habe sehr gewissenhaft in die Spiegel geguckt, aber vielleicht nicht genug?
Ich schaue durch die Scheibe an meiner Seite. Die Frau, die ich oben am Taxi gesehen habe, steht neben meinem Auto mit verschränkten Armen. Ich lasse den Motor laufen, stelle die Musik ab und öffne die Tür (warum ich die Scheibe nicht geöffnet habe, weiß ich auch nicht). Die Frau ist etwa 25 Jahre alt, hat leuchtend rote schulterlange Haare, tatsächlich nur ein kurzes schwarzes T-Shirt mit weißen Absetzungen an, Jeans und Turnschuhe. Die Arme hat sie nicht einfach so verschränkt, sie friert - kein Wunder bei 14 Grad Außentemperatur. Sie hat ein großes Pflaster am linken Arm und sehr verweinte Augen.
Ich sage hallo. Sie grüßt mich auch und fragt mich, ob ich Sie in die Nähe des Stadtbads fahren könnte. Was ist da nur passiert? Sie steht spät Abends, für dieses Wetter falsch gekleidet, mit den Tränen kämpfend, aus dem nichts neben meinem Auto, ist anscheinend die Strecke vom Krankenhaus bis zu mir gelaufen, konnte das Taxi nicht nehmen (kein Geld?) und bittet mich, sie zu fahren. Will sie mir etwas böses? Doch ich habe die Tür schon offen, für Überlegungen ist es eh zu spät. Ich lege meine Skepsis komplett ab und glaube nur an das Gute im Menschen. Ich bitte sie, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen und öffne ihr die Tür von innen.
Auf der Fahrt versuche ich zu erfahren, was ihr passiert ist. Ob alles in Ordnung ist (natürlich nicht!), ob sie ausgeraubt wurde. Doch sie antwortet mir nur, dass sie nicht darüber sprechen möchte. Und weint leise in sich hinein. Soetwas habe ich noch nie erlebt. Ich bohre nicht weiter, sie scheint es ungeheuerlich mitzunehmen. Ein paar kurze Fragen nach der Fahrstrecke stelle ich noch, sonst bleibe ich still. Das Radio ist ebenfalls noch abgeschaltet, doch ich frage nicht, ob sie Radio hören möchte, das erscheint mir zu gezwungen.
Wir sind da, in der Nähe des Stadtbads. Ziemlich dunkel. Kommen jetzt von überall Leute herbeigesprungen, um mich aus dem Auto zu zerren? Nichts geschieht, ich soll sie einfach auf einem großen Platz absetzen. Ich frage sie, ob sie noch jemanden anrufen möchte und tippe auf die Tasche meiner Jacke, in der mein Handy ist. Sie reagiert nicht auf die Frage. Sie sagt, dass sie hier hoffentlich jemanden findet (den Vornamen weiß ich, aber ich möchte ihn hier nicht veröffentlichen), sagt mir, dass ich ein "unglaublich netter Mensch" bin. Ich danke ihr. Sie steigt aus. Ich möchte sie eigentlich noch fragen, ob ich hier warten soll, schließlich ist sie viel zu kalt gekleidet, doch sie hat die Tür schon geschlossen und läuft auf die Häuser zu. Hoffentlich hat sie den Hausschlüssel.
Die Situation lässt mich komplett ratlos zurück. Ich fahre nach Hause und parke mein Auto an der Stelle, an der sie mich ansprach. Wird sie zurückkommen, wenn es ihr besser geht, und mir einen Zettel hinterlassen? Das Auto findet sie an derselben Stelle wieder. War es überhaupt gut, was ich getan habe? Sie hätte auch aus dem nahe gelegenen Krankenhaus kommen können. Ich entschließe mich, keinen Gedanken weiter in die Situation zu investieren und mein Erlebnis in meinem leicht verwaisten Blog niederzuschreiben. Ich lege meine Erfahrungen hier ab, nicht zuletzt vielleicht in der Hoffnung, dass sie diesen Beitrag hier findet. Doch ich glaube eigentlich nicht daran, denn wonach sollte sie schon suchen? Nun, ich wollte mir keine Gedanken weiter machen.
Hoffentlich geht es ihr gut und allen, die in diese seltsame Sache involviert sind.

Es wäre fast einmal gewesen...

...ein Mann, der uns vors Auto rannte. Aber ich greife etwas weit vor. Die Geschichte von Anfang an:
Gestern fand ein Spieleabend bei einem Freund statt und da ich sonst immer die anderen fahre, wurde ich mal von einem Freund abgeholt und chauffiert. Wir fuhren die Winklerstraße hoch, eine breite Straße, nichts besonderes. Es kommt eine Schlange Gegenverkehr, da deren Ampel gerade auf grün gegangen ist. Wir waren nahezu auf Höhe des ersten Autos des Gegenverkehrs.
Aus dem nichts springt von der linken Straßenseite ein Mann durch den Gegenverkehr. Und springen ist wörtlich zu nehmen, denn er riss immer wechselnd die Arme hoch und sprang im Schweinsgalopp durch eine äußerst enge Lücke zwischen den Autos hindurch, welche auswichen. Wir hatten die Aktion gerade erst gesehen, gebremst (aber immer noch bei knappen 40 km/h) und konnten noch sehr nah an den Bordstein ausweichen (dort parken gern mal Autos, doch gestern zum Glück nicht) und verfehlten ihn um eine Mannesbreite.
Was er dann hinter uns gemacht hat, wissen wir nicht. Ziemlich geschockt vom selbstmörderischen Eifer des Mannes bogen wir links ab und waren vollkommen übersensibilisiert. Ein paar Menschen liefen auf der linken Straßenseite entlang, einer mit Krücken, welcher plötzlich stehen blieb. Sofort reduzierten wir das Tempo, aber er schmiss die Krücken nicht hin und versuchte sich vors Auto zu werfen. Langsam beruhigten wir uns wieder.
An die Aktion werden wir uns noch lange erinnern. Nicht auszudenken welche Scherereien man gehabt hätte, wenn man so jemanden auch noch über den Haufen fährt. Am Geisteszustand des Mannes ließ mich zusätzlich noch zweifeln, dass er nur mit einem braun gemusterten Pullover (Außentemperatur 4 °C) unterwegs war.

Mir stinkts #2 (Fachhochschule)

HTWM-LogoHeute hat sich meine Fachhochschule mal wieder richtig was geleistet. Eigentlich habe ich nur einen simplen Bafögantrag abgegeben, für den ich im 5. Semester aber eben noch einen Leistungsnachweis brauche, den ein normaler Student ohne jede Probleme ausgestellt bekommt. Aber natürlich gilt das für mich nicht.
Heute kam mein Programmierprofessor auf mich zu und bat mich um ein Gespräch unter 4 Augen. Da kam heraus, dass ich seit 2007 kein Physik mehr geschrieben habe, was korrekt ist. Denn da habe ich zum 1. mal die Prüfung geschrieben und war durchgefallen. Nun hat sich die Fachhochschule aber entschlossen, kein Physik mehr im Lehrplan zu haben. Folglich ging mein damaliger Prof im vorigen Semester in Ruhestand und nun ist nur noch ein Aushilfsdozent da, der aber nur noch dieses Semester da ist.
Die Folge: obwohl ich eigentlich 2 Wiederholungen für diese Prüfung hätte, darf ich nur eine davon machen. Wenn ich zur nächsten Physikprüfung, die ich dieses Semester noch machen muss, durchfalle, wars das also mit dem Informatikstudium. Die Prüfung hätte ich dieses Semester sowieso machen müssen, jedoch mit dem einigermaßen beruhigenden Gedanken, dass, falls es schiefgeht, ich noch einen allerletzten Versuch habe. Doch so werde ich in die Prüfung gehen mit dem Wissen, dass sie darüber entscheidet, ob beinahe 3 Jahre Studium fürn Arsch (sorry für den Ausdruck, ist aber nunmal so) waren oder nicht.
Da werde ich die Prüfungsvorbereitung ein ordentliches Stück vorziehen. Und zwar auf sehr bald.

Und alles wegen eines einzigen Euros

Kann sich jemand vorstellen, durch die gesamte Stadt mehrfach fahren zu müssen, weil ein einziger Euro fehlte? So erging es mir, als ich heute meine Werkstatt für den TÜV und ein paar Änderungen bezahlte und auf dem Rückweg "noch schnell ein paar Liter tanken" wollte.
Die Tankanzeige blinkte, was bedeutet, dass ich wirklich nicht mehr besonders weit komme (wenns gegen leer geht, leuchtet sie nur). Also fuhr ich zur ersten Tanke auf meinem Heimweg, einer ESSO-Tankstelle, bei der das Super Bleifrei stolze 1,419 € kostete. Was solls, es musste halt sein. Zuerst tankte ich für 10 €, doch das waren ja nur knapp 7 Liter, also habe ich noch aufgefüllt, bis ich bei 15,34 € angekommen war. Tankdeckel zu, Auto abgeschlossen und rein in die Tanke zum zahlen.
Kurzer Blick ins Portmonee (ja, das ist die neue Rechtschreibung) - ich bekam den Eindruck in ein Fass ohne Boden zu schauen, und das nicht nur, weil das Scheinfach auf einer Seite ein Loch hat. Kleingeld war auch nicht mehr viel drin, also mit EC-Karte Zahlen.
Nach 2 Versuchen und zwei beschämenden "Zahlung nicht möglich" des EC-Geräts kramte ich also hervor, was hervorzukramen war, und kam, man glaubt es kaum, auf 14,34 €. Nur wo sollte der Euro jetzt herkommen? Fürs "aus-den-Rippen-schnitzen" hatte ich nicht die nötige handwerkliche Erfahrung. Doch man gewährte mir Kredit, der eine Euro sei nicht so schlimm, meinte die Kassiererin, schrieb mein Kennzeichen auf und bat mich, im Lauf der Woche den Euro vorbeizubringen.
Da ich natürlich nicht gerne Schulden irgendwo habe, wo man eigentlich gar keine haben dürfte (ich hatte ja schon sogar damit gerechnet, dass sie die Polizei holt), fuhr ich zur nächsten Commerzbank in der Stadt, wo ich, durch viele Zwingpfeile gepeinigt, nur über kilometerlange Umwege hinkam und versuchte, 10 € abzuheben, was scheiterte. So versuchte ich 5 €... niente.
Es blieb mir also nicht erspart, extra nach Hause zu fahren. Ich schmiss mein Auto vors Haus, lieh mir einen Euro von meinen Eltern und schwartete wieder zurück und gab schließlich, etwa eine Stunde nach dem eigentlichen Tanken, den fehlenden Euro ab. Reine Kilometer, die ich für diese Weltreise benötigte: 24.
Klasse, da hätte ich mir das Tanken beinahe sparen können...

Nachruf auf eine Katze

Heute war eigentlich ein schöner Tag. Bei Freunden kochen, bei einer milden Nacht draußen vor einem Feuer im Ofen sitzen und zum Abschluss eine Runde Poker zu 8. spielen. Doch auf der Rückfahrt mit einem Freund passierte es dann: ich überfuhr eine Katze.
Das, was vielen Millionen Leuten und Dutzenden von Jahren nicht passiert, ein Tier, ein Lebewesen, zu überfahren und damit um sein Leben zu bringen, muss ausgerechnet mir widerfahren.
Eine Möglichkeit zum Ausweichen oder Bremsen bestand leider nicht. Auf einer holperigen Straße entlangfahrend, war von links im Licht des Scheinwerferkegels für den Bruchteil einer Sekunde ein weißer Kneuel sichtbar, der mich im ersten Moment an eine vom Wind getriebene weiße Plastiktüte erinnerte, dann rumpelte es schon. Die Katze war außergewöhnlich schnell in ihr Verderben gerannt.
Deshalb dieser Nachruf auf jene Katze. Ich bedauere es zutiefst, keine Möglichkeit der Abwendung gehabt zu haben und ich spreche auch der Familie, der diese Katze möglicherweise angehörte, mein Beileid und meine Entschuldigung aus. Ich weiß, dass das das geliebte Haustier nicht wieder lebendig machen wird, und auch ist es unwahrscheinlich, dass ebendiese Familie diesen Nachruf liest, trotzdem sollte er hier stehen.

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