Fallende Benzinpreise als Konjunkturspritze
Geschrieben von am 1 Kommentar
In der Nähe von Köln kosteten Benzin und Diesel gestern 99,9 Cent. Beinahe historische Werte, wenn man bedenkt, dass im Jahr 2002 diese Preismarke gerade erst geknackt wurde. An die dreistelligen (jaja, zweistellig mit einer Kommastelle) Preise kann man sich ja kaum noch erinnern.
Manch einer meint auch, der niedrige Spritpreis sei das beste Konjunkturprogramm überhaupt und würde die Konsumlaune noch viel mehr schüren, als die Millarden, die die Bundesregierungen großen Konzernen und Banken hinten rein stopft, damit sie es in lodernden Spekulationsflammen verbrennen können.
Doch ich bin mit dieser Deutung als Konjunkturpaket überhaupt nicht einverstanden. Zeigen sich hier nicht vielmehr die so oft gescholtenen "Selbstheilungskräfte des Marktes"? Durch den Zusammenbruch millardenschwerer Spekulationsblasen gehen einige Banken ein und reißen ein paar Großkonzerne und weitere Banken, die sich munter daran beteiligt haben, mit sich. Und nun, mit einer fast minimalen Verzögerung von 2 Monaten, sackt der Ölpreis ein und wenige Wochen später folgen die Benzinpreise und der Dieselpreis seinem Beispiel. Das hat doch niemand reguliert und bestimmt hat niemand in der Obrigkeit das als Konjunkturpaket geschnürt. Ich weiß nicht genau, was geschehen musste, damit der Ölpreis derart einbricht, aber ein Faktor war sicher die Angst der Menschen vor weiteren Verlusten. Es wurde weniger gezockt und dafür auf das eigene Wohl geachtet.
Jeder sorgt sich um sich selbst, und damit ist für alle gesorgt - das meiner Meinung nach eindeutigste und schlagkräftigste marktwirtschaftliche Sprichwort, das ich kenne. Und viele kenne ich nicht .