Besuch beim Friseur Stilbruch, Chemnitz
Geschrieben von am 2 Kommentare
Wie ich bereits erwähnte, bekam ich beim Besuch meines Friseurs am Donnerstag ein Knöllchen verpasst. Doch der Tag hatte natürlich auch was Gutes - nämlich besagten Friseurbesuch.Von diesem Friseur erfuhr ich durch regelmäßige Besuche des McDonalds direkt daneben und auch in verschiedenen Lokalzeitungen stand manchmal etwas über den etwas anderen Friseur "Stilbruch" in Chemnitz.
Was soll ich sagen, dieser Friseurbesuch war nicht einfach nur zum Haareschneiden, er war ein richtiges Erlebnis. Klar, dass man das mitbezahlt - aber nachdem ich 15 Jahre immer den gleichen Haarschnitt hatte, musste sich einfach was tun - und ich mir damit auch etwas Gutes.
Der Friseursalon ist wirklich groß und weiträumig. Ich bin, abgesehen von einer Kundin, der einzige und werde freundlich von meinem Wunschfriseur (den ich mir im Internet ausgeguckt habe) per Handschlag begrüßt. Eine Angestellte fragt mich, ob Sie mir die Jacke abnehmen dürfe. Man kommt sich vor wie Krösus.
Danach werde ich von Nils - so heißt mein Friseur - auf einen bequemen Ledersessel geleitet. Rings um mich im weitläufigen Raum dominieren Stahl und Glas, sehr modernes Mobiliar, vor mir eine große Theke aus massivem Holz. Der Spiegel vor mir ist derart blankgewienert, dass ich mir erst nicht sicher bin, ob es sich nicht doch teilweise um Luft handelt (trotz der sichtbaren Spiegelungen - sehr verwirrend!).
Nils berät sich mit mir, welchen Haarschnitt ich möchte, machte Vorschläge zu Farben und Schnitten. Danach werde ich in einen extra Raum zum Haarewaschen geführt, in dem Entspannungsmusik säuselt, 2 Ölprojektoren werfen langsame, wabernde Phantasiebilder an die Wand und 3 Massagesessel vor den Haarwaschbecken warten auf mich. Selbstverständlich darf man, wenn es einem unangenehm ist, auf die Massagefunktion verzichten, man wird vorher auch gefragt. Ich nehme sie jedoch in Anspruch und es ist ein Genuss. Nachdem das Waschen dann leider schon zu Ende war (das Wasser ist so gut eingestellt, dass ich kaum bemerke, dass überhaupt welches fließt), geht es wieder zurück zum Ledersessel. Dort bekomme ich von einer Kollegin erstmal eine Kopfmassage mit Eiswasser - beinahe wäre ich weggepennt.
Nun schneidet mir Nils mit einem Arsenal aus zig Scheren und Schneidern die Haare zurecht. Dann noch ein paar Farbsträhnen in orange und violett - 30 Minuten Wartezeit, in denen ich lesen darf, an die integrierte Cocktailbar gehen dürfte oder auch im Internet hätte surfen dürfen. Doch ich entscheide mich fürs Lesen.
Nachdem die 30 Minuten vorbei sind, geht es nochmals Haare waschen, wieder im Entspannungsraum und Nils schneidet danach noch ein paar Korrekturen, die nach dem ersten Schneiden nicht sichtbar waren - grandios! Das hatte ich noch bei keinem Friseur. Denn sonst war es immer so, dass das Styling des Tages nach einer Nacht unbrauchbar geworden war, man es auswusch und dann alles wild durcheinander hing. Doch so war die Gefahr gebannt, ich kann immer wieder umstylen und es stürzelt nichts. Perfekt!
In der Summe haben mich die Leistungen dann mit anschließendem leichten Styling und einer Orangina (ich konnte nicht widerstehen) inklusive eines 10%-Rabattgutscheins 37 € gekostet. Es ist verkraftbar, immerhin kam auch ein wenig Farbe rein. Bei meinem normalen Friseur hätte ich für eine vergleichbare Leistung (allerdings ohne den Kontrollschnitt, Kopfmassage und Rückenmassage) etwa 25 € bezahlt. Doch die 12 € mehr haben sich für dieses besonders Erlebnis wirklich gelohnt.