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Und wieder ein neues Hobby

Southord Pickset in Größe eines TaschenmessersLetzten Samstag habe ich ein neues Hobby geschenkt bekommen, ohne auch nur davon zu ahnen. OK, ich hatte es mir gewünscht - doch das erscheint mir Jahrhunderte her. Die Rede ist vom Lockpicking (Öffnen von Schlössern ohne passenden Schlüssel durch Ausnutzung von herstellungsbedingten Toleranzen und Fehlern im Schloss).
Genauer gesagt wurde mir von einem Freund, mit dem ich zusammen Geburtstag feierte, ein sogenanntes Pickset der Firma Southord geschenkt. In den Abmessungen eines Taschenmessers befinden sich dort ein Spanner (nein, nicht was ihr denkt - das nimmt man, um dem Schlosskern ein leichtes Drehmoment zu geben), sowie 4 Picks (kleine Haken, mit denen man die Stifte im Schloss, die normalerweise der passende Schlüssel herunterdrückt, auf das passende Niveau setzen kann) und einen Extraktor (mit dem kann man abgebrochene Schlüsselteile oder Picks aus dem Schloss entfernen). Da ist also ordentlich was dran, an dem kleinen Teil.
Doch wozu dient eigentlich das Wissen, wie man ein Schloss ohne Schlüssel aufsperrt, wenn man nicht gewillt ist, einschlägige Berufe wie Einbrecher oder Tresorknacker zu ergreifen?
Man sollte das Lockpicking nicht als Einbrecherdisziplin ansehen, denn diese haben im gewöhnlichen Fall überhaupt keine Zeit für solche Späße wie das zerstörungsfreie Öffnen von Schlössern (und genau darum geht es beim Lockpicking). Während ein Einbrecher den Bügel eines Vorhängeschlosses einfach mit einem Bolzenschneider durchkneift und damit keine 5 Sekunden braucht, kann man beim Lockpicking bei einem guten Schloss schon mal - je nach Übungsstand - seeeehr lange sitzen. Unter Umständen bekommt man das Schloss auch über Wochen nicht auf.
Und genau das ist Lockpicking eigentlich vornehmlich: ein Training der Geduld, mentaler Fokussierung und Entspannung, denn wer verkrampft mit den Armen rudert und im Schloss herumrührt, kriegt nur Schlösser "made in China" einigermaßen schnell auf.
Selbstverständlich gibt es zu jeder Bewegung auch eine Gegenbewegung. Die Hersteller der Schlösser wissen natürlich schon lange, dass man ihre Schlösser auch ohne Schlüssel öffnen kann, deshalb setzen viele Hersteller auf immer kompliziertere, und damit interessantere, Methoden, um das Lockpicking zu erschweren. Wiederum lässt sich die Lockpicking-Community von den Profis und Schlüsseldiensten inspirieren, wie man diese schwierigeren Schlösser ebenfalls aufsperrt.
Bisher habe ich es noch nicht einmal geschafft, ein Chinaschloss zu öffnen. Doch ich kann mich gleich mal in dem Üben, was man beim Lockpicking wirklich vorrangig braucht: Geduld und ganz viel Beharrlichkeit - und darin bin ich gut.

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    Ironischer Blog des Studenten Sebastian Flemig - Besuchermagnet 
    Wiedermal ein neues Hobby: Geocaching
    Was habe ich nicht alles schon an Hobbys angefangen, aber nicht ganz ernst weiterverfolgt: Lockpicking, Jogging (stattdessen jetzt Fitnessstudio), Züchten von Chilipflanzen, Lautsprecherbau... und sicher noch einiges mehr, über das ich gar nicht erst gebl ...

2 Kommentare

Linear

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    Fatih  
    Halli Hallo,
    ich hab mir auch son Pickset geholt und will es auch als Hobby machen :-) Hast du denn jetzt geschafft ein Schloß zu picken ???
    • *
      Sebi  
      Hi Faith.

      Ja, ich habe es geschafft. Ein Freund hatte seinen Briefkastenschlüssel in seinen Briefkasten werfen lassen und keinen Ersatz... Ging erschreckend problemlos mit einem Haken-Pick.
      Außerdem nur mit dem Spanner (!) das Uraltschloss am Gartentor eines Freunds. Das war aber auch wirklich der letzte Dreck ^^.

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