Einträge für Da draußen...

Alltägliche Hektik - nur warum?

Als ich heute im Bus nach Hause fuhr, habe ich ein neuzeitliches Phänomen derart drastisch präsentiert bekommen, dass ich mir vornahm, dafür extra einen Blogeintrag zu schreiben. Die alltägliche Hektik, die einen Großteil der Bevölkerung - auch mich - befallen hat.
Ich hatte im Bus einen Sitzplatz und neben mir saß schon seit geraumer Zeit eine Frau mittleren Alters. Vor meiner Haltestelle wollte ich sie höflich ansprechen mit den Worten: "Entschuldigen Sie, würden Sie mich bitte, wenn der Bus dann steht, aussteigen lassen?". Soweit so gut, ich wollte nicht, dass sie vor dem Spurwechsel, den der Bus an der Stelle immer macht, schon aufsteht, weil es einen dort ordentlich hin- und herbeutelt.
Ich komme genau bis zu den Worten: "Entschuldigen Sie...", als sie aufspringt und mir bedeutet, dass ich durch kann. Der Bus wechselt die Spur und die Frau fliegt fast der Länge nach hin, kann aber noch nach einer Stange greifen. Genau so hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Nur warum sind die Leute so hektisch? Hätte ich nicht auch sagen können, dass ich in 2 Haltestellen raus muss? Dann wäre sie umsonst hingefallen, hätte sich wieder neben mich gepflanzt und hätte später erneut aufstehen müssen.
Leider muss ich zugeben, dass auch mich die Alltagshektik gern greift. Wenn ich z.B. einen Termin habe, bis zu dem es noch reichlich Zeit ist, ertappe ich mich trotzdem manchmal dabei, wie ich mir selbst Druck mache und versuche, schnellstmöglich dorthin zu kommen. "Oh nein, die Bahn ist weg - mein Ziel 10 Minuten entfernt, noch 30 Minuten Zeit, die nächste Bahn kommt in 10 Minuten.", was mache ich also? Genau, ich sprinte zur nächsten Bahn, die auch dorthin fährt, anstatt einfach auf die nächste zu warten. Warum, kann ich mir im Nachhinein auch nicht erklären...

Faltbare Displays brechen durch?

Durchbruch bei Entwicklung faltbarer OLED-Displays auf WinfutureSoeben bin ich durch ein paar Kommentare, in denen sich die Leute über diesen Beitrag auf Winfuture amüsieren, stutzig geworden. Bis es mir selbst auffiel.
Eine wirklich schlechte Wortwahl im Zusammenhang mit faltbaren Displays... vielleicht sind sie ja doch nur rollbar?

Spiegelverkehrter Ford Fiesta für Abenteuernaturen

Der neue Ford Fiesta - spiegelverkehrtVor kurzem ist einem Freund bei McDonalds diese Werbung für den neuen Ford Fiesta gegeben worden. Eigentlich kein Grund, das Teil zu behalten, außer für den McDonalds-Gutschein. Doch da, was ist das? Ist ja genial, da kann man das Auto anscheinend in einer spiegelverkehrten Ausgabe gewinnen? Das muss ja mal eine ganz andere Erfahrung sein! Sogar das Lenkrad ist auf der falschen Seite!
Kann natürlich auch sein, dass die Werbedesigner in ihrer Schlampigkeit einfach das Bild gespiegelt haben, damit das Auto besser auf dem Prospekt wirkt und dabei vergessen haben, neben dem "Fiesta" auch das "Ford" auf dem Bild richtig herum einzusetzen...
Das Bild lässt sich durch Draufklicken vergrößern.
Danke an Nelson für diesen Fund!

"Oh Lord, please gib mir meine Language back!"

...dies ist ein Zitat aus einem Lied der Wise Guys mit dem Namen "Denglisch". Nun glaubt man ja, dass dieses Lied augenzwinkernd gemeint ist und darauf anspielen soll, dass die deutsche Sprache mal so klingen könnte, doch dass das noch in weiter Ferne ist, wir aber aufpassen sollen, dass es am besten gar nicht so kommt.
Nun, schön und gut, doch heute wurde ich mir bewusst, dass diese Art zu sprechen gar nicht so ungewöhnlich sein muss. Denn als ich heute gegen 22 Uhr mit dem Bus vom Billard nach Hause fuhr, hörte ich ein Handytelefonat mit (ja, ich gebe zu, ich bin einer von denen, der dann besonders genau hinhört - vielleicht gibts ja was interessantes).
Das Telefonat (die Seite, die ich hören konnte) ging etwa so: "Jo hi. Hier ich. Jo du... ich... wann groovts morgen? ... yeah for sure gehts klar. Wo gehts dann dancen? ... Hm yeah, ich bin dann da in town."
Wie sehr hoffe ich doch, dass das ein Einzelfall bleibt. Es handelte sich bei dem Telefonierenden weder um einen offensichtlichen Immigranten, sondern um ein ganz gewöhnliches Chemnitzer (Haupt?-)Schul-"kind". Zum Glück ist mir ein derart übler Fall des Sprachverfalls bisher erst dieses eine mal untergekommen.
Habt ihr so etwas auch schon erlebt?

Realisieren wir den Fehler nicht?

Als ich eben beim Zappen ein Stück der ZDF-Berichterstattung über die Olympischen Spiele mitbekommen habe, wurden zwei Syncronspringerinnen interviewt, die laut ihrer eigenen Aussage ihre Bronze-Medaille noch gar nicht "realisiert" hätten.
Wie jetzt - haben die die Medaille nun schon, oder nicht? Denn wenn die Medaille noch gar nicht realisiert wurde, dann haben sie die noch nicht erreicht. Was soll also die ganze Aufregung über Bronze für Deutschland?
Es könnte natürlich sein, dass die Springerinnen aus Unwissenheit das Wort "realisieren" als Synonym für "verinnerlichen" oder "bemerken" verwenden wollten - im Englischen heißt "to realize" doch auch "bemerken". Was aber viele vergessen: englische Wörter kann man nicht immer einfach so ins Deutsche transportieren. "Realisieren" bedeutet im Deutschen schon lange (und noch immer) lediglich "verwirklichen", "durchführen" usw. Den "false friend" aus dem Englischen hat man erst vor kurzem in die Umgangssprache gepresst.

Die Polizei, Hüter der Straßenverkehrsordnung

Immer wieder fällt mir auf, dass die Fahrer von Polizeiwagen auch ohne Blaulicht des öfteren am Bleifuß leiden. Diese furchtbare Versehrung veranlasst den gepeinigten Wagenführer dazu, schneller zu fahren als (die Polizei) erlaubt. 65 in der Stadt, da zuckt schon mancher mit dem Blitzauslöser, doch für die Herren in Grün macht man da wohl Ausnahmen.
Heute nahm ich einen Freund mit, erzählte ihm von meinem Leid und dass Polizeiautos nahezu immer zu schnell fuhren, doch das Exemplar vor uns schien es nicht eilig zu haben. Der Bus (in manchen Kreisen liebevoll Sixpack genannt) fuhr strikt seine 50, als hätte man die Nadel an der Zahl festgeklebt. Doch dann: der Bus bremst ganz sanft, was will er nur? Fast 23 Uhr, will man uns etwa kontrollieren? Ah, weit gefehlt. Der Gute wollte nur abbiegen - natürlich ohne zu blinken - denn das schickt sich heute ja bei Otto Normalbürger auch nicht mehr, folglich darf sich die Polizei das auch leisten.
Sollten die "Hüter des Gesetzes" nicht eigentlich eine gewisse Vorbildwirkung ausstrahlen, auch wenn es den Beamten im Wagen vielleicht auf die Nerven geht, mit gestrichenen 50 durch die Stadt zu zuckeln und ständig umständlich den Blinkerhebel bedienen zu müssen? Denn wenn sich schon die Polizei nicht an die Vorschriften hält, wer sollte es dann tun? Denn gerade das "Nicht-blinken" halte ich für eine zu unterbindende Unsitte, die leider immer mehr an Popularität gewinnt.

Jetzt hervorragende Negativrabatte bei Amazon!

Gerade flatterte wieder einer der zahlreichen Newsletter von Amazon in mein E-Mail-Postfach. Natürlich mit der üblichen Ankündigung satter Rabatte und Schnäppchen. Doch was ist das?


Da wird doch wortwörtlich geworben
Zögern Sie nicht und profitieren Sie von bis zu -60% reduzierten Preisen!

Und wie ich da zögere! Denn eine Reduzierung des Preises um -60% ist eine verkappte Preissteigerung um 60%. Ganz schön gewieft, die Kollegen. Oder sollte das nur ein Fehler eines unwissenden Newsletter-Autors (Azubi?) sein?

Bald keine GEZ-Gebühren mehr für PCs

Herrlich, wenn sich endlich mal jemand traut, sich gegen Willkür aufzulehnen. Hat nicht jeder schonmal überlegt, ob es wirklich rechtmäßig ist, pauschal für jeden PC, den man besitzt, Rundfunkgebühren an die GEZ entrichten zu müssen?
Nun hat ein Anwalt vorm Verwaltungsgericht Koblenz die Pauschalgebühren für PCs mit Internetanschluss geklagt und Recht bekommen. Man erklärt es als verfassungswidrig, dass von der GEZ monatlich 5,52 € allein für den Besitz eines PCs mit Internetzugang (und somit auch Zugang z.B. zu Internetradios) zu verlangen.
Der Anwalt benötigt seinen PC mit DSL lediglich für die Recherche im Internet und nicht, um damit Radio zu hören. Das Gericht definierte damit, dass GEZ-Gebühren nur für Empfangsgeräte angebracht seien, die explizit zu diesem Zweck geschaffen worden sind - und da gehören Computer nicht hinein, denn sie verfolgen viel vielfältigere Zwecke. Das Gericht sah somit das Grundrecht auf Informationsfreiheit eingeschränkt.
Die Berufung wurde zugelassen, nun ist interessant, ob die GEZ sich wehren wird oder ob sich bald für Büros (und Studenten :-)) eine Gebührenentlastung erreichen lässt.

Den Pressetext findet man hier.

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