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Qlimax 2009 in Arnheim - ich war dabei!

Heute am Sonntag gegen 16 Uhr betrat ich wieder Chemnitzer Boden. Endlich durfte ich den Reisebus wieder verlassen und ich freute mich auf eine ordentliche Dusche und eine Zahnbürste, um mich wieder wie in Mensch zu fühlen.
Begonnen hatte alles bereits im Sommer dieses Jahres. Auf der Suche nach einem tollen Technofestival stolperten ein Freund und ich unter anderem über die Sensation White (zu soft) und über die Sensation Black (zu weit weg). Dann fiel die Entscheidung: die Qlimax sollte es werden, eine große Hardstyle-Party im GelreDome in Arnheim (das liegt in den Niederlanden). Nachdem auch klar war, dass es sich zu zweit nicht lohnt (und sonst eigentlich auch nicht) selbst zu fahren, erkoren wir feierreisen.de als unseren Reiseanbieter zur Qlimax. Die fuhren direkt von Chemnitz aus - wunderbar, da mussten wir nicht mehr wach genug sein, um selbst ein Stückchen fahren zu müssen (das wäre rückblickend auch gar nicht gegangen).
Der Bus war von Feierreisen sehr hoch gelobt worden, aber er war - bis auf den kleinen TV und DVD-Player, standard. Die Sitzabstände auf der rechten Seite waren für mich (1,90) inakzeptabel, doch zum Glück konnte ich in der linken Sitzreihe meine Beine gerade so unterbringen, sonst wäre das eine sehr unangenehme Reise geworden. Anfangs wurde sie das trotzdem, denn über die - eigentlich für Ansagen gedachten - Lautsprecher liefen Tracks von den Qlimax-DVDs 2007 und 2008. Durch die extreme Mittenüberhöhung (damit man sprache durch diese Lautsprecher besser versteht) tat die Musik - wir saßen direkt unter so einem Lautsprecher - furchtbarst in den Ohren weh. Eine Pause nutzten wir, um uns eine Reihe weiter vor zu setzen und so den gehörschädigenden Klängen zu entfliehen. Ab da wurde die Fahrt sehr angenehm. Pausen gab es genügend, eine Toilette war an Bord, wenn es unbedingt mal sein musste und wenn man aufpasste, stieß man sich an der Decke mit einer Höhe von geschätzten 1,70 m auch nicht den Kopf - Doppelstockbus eben.
Ich hatte Getränke mitgebracht - und das war auch gut. Ein Freund eines Freundes, den wir ebenfalls im Bus trafen (ohne uns vorher abgesprochen zu haben) hatte etwas von Freigetränken im Bus gelesen und sich drauf verlassen - aber außer einmal etwas Jägermeister bzw. Vodka Red gab es da nichts... Arschkarte. Vielleicht hatte er da was falsch verstanden, ich hatte das jedenfalls nicht gelesen. Für knapp 130 € inklusive Eintrittskarte zur Qlimax (einzeln 57 €) pro Person, war das Angebot jedenfalls einer Selberfahrt in Sachen Stresslosigkeit haushoch überlegen.
Genug zum Bus (der Fahrer war übrigens cool, musste er auch sein, um die Musik in seinem Alter auszuhalten ;-)), jetzt mal was zur Party: kurz gesagt - hammergeil! Ich war zum ersten mal auf der Qlimax und als ich nach einer Stunde warten auf den Einlass und einer weiteren Stunde Einlassprozedur endlich den GelreDome betreten durfte, war das schon ein tolles Gefühl. Eine riesige Halle, die noch recht übersichtlich mit Leuten gefüllt war, schon leichtes Hintergrundgedudel, schön schummrige, blaue Ausleuchtung, massenweise an den Decken aufgehängte Lautsprecher - das versprach toll zu werden. Und das wurde es auch! Als Ruffian die Eröffnung bekannt gab und DJ Isaac die ersten sanfteren Tracks auflegte, wurde es schnell still in der Halle. Der Klang war einfach zu toll und die Lichteffekte hübsch. Mittlerweile war ich mit meinen Freunden auch schon in der ~3. Reihe vor der Absperrung zum DJ-Bereich angelangt. Doch etwas störte - eine weiße Seidenwand war eingezogen worden um darauf Bilder zu projizieren. Doch nach einer halben Stunde fiel diese dann, alles wurde in sekundenschnelle weggeräumt und man kam bis etwa 2 Meter an den DJ heran. Das war schon toll, den arbeiten zu sehen - auch hier waren wir ganz vorn mit dabei. Später gingen wir dann was trinken und sind dann nicht nochmal so weit vor gegangen - man hätte sich mittlerweile einfach nicht mehr so schön bewegen können, wie zuvor. Es war rappelvoll geworden (da passen 40.000 Leute rein!). Überall wurde getanzt, die Ränge waren gut besetzt und teils waren mit Gerüstkonstruktionen an Stellen, an denen eigentlich Sitzplätze wären, weitere Tanzflächen geschaffen worden. Hier hielten wir uns häufig auf, da es genug Platz zum Tanzen gab.
Weiters überraschten uns noch zwei Sachen. Erstens: die Preise. Man musste Geld in Münzen (Munten :-)) umtauschen. Eine Münze entsprach 2,50 €, eine halbe dementsprechend 1,25 €. Und dann wurde uns erst klar - was wir vorher für Europreise hielten, war überhaupt nicht günstig! Ein Kaffee z.B. kostete 1 Munte, äh Münze - 2,50 €! Ein kleines Wasser (0,2 l) ebenfalls. Ein großes (0,5 l) kostete 2 Münzen - 5,00 €. Der Hammer! Durch die mit der Zeit in der Halle vorherrschende Hitze von 40.000 tanzenden Menschen war regelmäßige Getränkeversorgung aber unbedingt notwendig und somit musste schon ein 20er pro Person eingetauscht werden (ich habe noch 0,5 Münzen übrig - als Andenken sozusagen). Zweitens: die Musik tat nicht in den Ohren weh. Man kennt das von Discos, z.B. dem EMC Stollberg, dass, wenn man die Disco verlässt (und es wenn es nur nach kurzer Zeit ein Toilettengang ist), dass neben dem Druck auf den Ohren die Ohren auch noch fiepen (meist durch Belastung mit lauten sehr hohen Tönen). Das war hier nicht der fall und das überraschte mich mehrfach. Durch den heftigen Bass drückte es zwar etwas auf den Ohren, das verflog aber schnell. Kein Fiepen hinterher. Ich kann mir das nur mit der extrem guten Technik der Qlimax erklären. Der Klang war einfach phänomenal, nicht übersteuert und sogar kurz eingestreute (um die Anwesenden zu "ärgern", anzuheizen) Klassiklieder klangen toll! Eventuell hatte man schädliche Frequenzen gefiltert... ich weiß es nicht - es war jedenfalls eine Erfahrung der besonderen Art.
Auch eine Erfahrung: Drogen- und Waffenkontrollen am Eingang. Jeder Besucher wurde abgetastet und musste sämtliche Gegenstände aus den Taschen auf einen Tisch legen. Auch Cappies mussten abgenommen werden und wurden durchsucht (nur Schuhe nicht). Ich hatte in meinem Portmonee ein paar Kopfschmerztabletten - mit Beipackzettel, wie es sich bei einer "Reiseapotheke" gehört. Die Frau, die mich kontrollierte, stutzte zwar kurz, las kurz, um was es sich handelte und gab mir dann alles wieder. War trotzdem seltsam :-).
Gegen Ende der Party hörte ich dann noch, dass es wohl doch zu einem Zwischenfall gekommen sein muss, denn die Polizei war da und hatte auch jemanden mitgenommen. Außerdem war eine Toilette abgesperrt worden. Man sagte, dort wäre jemand umgekommen. Vielleicht ließt man es ja irgendwo mal im Netz. Tragisch ist das schon, allerdings wundere ich mich eher, dass bei derart vielen Menschen auf "kleinem Raum" nicht mehr passiert. Aggressionen lassen sich nunmal nicht ganz vermeiden - und Alkohol floss ja auch zur Genüge (und Joints wurden anscheinend auch genug geraucht - es stank häufig mal danach, obwohl rauchen in der Halle verboten war).
Abschließend muss ich sagen, dass die Qlimax eine Erfahrung war, die ich unbedingt gemacht haben musste. Ich muss aber sagen, dass 10 Stunden feiern nach 10 Stunden Busfahrt kaum möglich ist. Die Erschöpfung meldete sich spätestens 2 Stunden vor Schluss (gegen 7 Uhr war Schluss, 22 Uhr ging die Party los). Die ließen sich nur schwer noch rumbringen und ich wollte partout nicht dort einschlafen. Ob ich nochmal fahren würde, weiß ich nicht - 130 € sind eine Riesenstange Geld und die Fahrt ist doch recht aufreibend. Ich werde das denke ich live entscheiden. An dieser Stelle übrigens nochmal ein Riesendank an Martin und Ole von Feierreisen.de. Die haben sich den Ar... aufgerissen, damit alles so glatt wie möglich läuft. Danke!
Um euch mal den Einsatz von Effekten, den tollen Bühnenaufbau etc. zu zeigen, empfehle ich euch dieses Video. Ab der Hälfte gehts richtig los - es macht einfach nur Spaß (wenn euch die Musik nicht gefällt, dreht einfach leise - die Effekte sind trotzdem sehr sehenswert und pompös; ach übrigens: an die Flammen konnte man bis etwa 1 m nah heran - das war heeeeeiß!).



Das Handy hat natürlich die Klangfülle nicht im Mindesten einfangen können (besonders, wenn Technoboy dann loslegt), aber es reicht aus. Mir gehts ja für euch hauptsächlich um die optischen Effekte :-).

Meine neue Leidenschaft: der Lautsprecherbau

Cyburgs NeedlesSeit ein paar Wochen sitze ich hier mit Lautsprechern, die ich für eine Freundin gebaut habe. Sie hat sogar mit dran gebaut und ihr hat es auch Spaß gemacht. Die bekommt sie dann zu Weihnachten.
Was mich aber immer wieder fasziniert ist, wie gut sich die Lautsprecher schlagen. Gebaut wurde ein Paar Cyburgs Needles, wobei Cyburgs der Spitzname des Erfinders ist. Die darin von mir eingesetzten Lautsprecher, jeweils ein Peerless FR35/8, sind nur knapp 4 Finger breit und bringen für diese Größe erstaunlichen Bass rüber. Das allerdings nur durch die spezielle Bauform des Gehäuses. Immer, wenn ich Musik darüber höre, werde ich mir der planungstechnischen Meisterleistung Cyburgs' bewusst.
Solltet ihr mal neue Lautsprecher benötigen, Schönhörer sein (das heißt nicht extrem laut, kein Fan von überfettetem Bass und möglichst auch keine HipHop-Hörer), dann sind die Needles wirklich was für euch. Die können aber sogar laut genug, dass man sich nur noch schwer unterhalten kann - reicht aus! Und zu einem Paarpreis ab 40 € stechen die wirklich alles aus, was man an Brüllwürfeln so im Handel bekommen und hören kann. Man braucht nur einen Standplatz für die Lautsprechersäulen.
Meine nächsten Lautsprecher für mein Zimmer werden auch selbst gebaut. Meine uralten Lautsprecher von einer älteren Sony Kompaktstereoanlage von ~1985, die einfach nur matschig und lustlos klingen, werden durch Mission Possible ersetzt. Nach langem hin- und her habe ich mich dann auch für die Premiumversion der verbauten Weiche, welche hohe und tiefe Töne trennt, entschieden. Es soll an nichts gespart werden, was ich mir jahrelang anhören muss und möchte. Die Bauteile sind schon bestellt, jetzt braucht es nur noch das Holz, das ich nach dem Kaffeetrinken kaufen gehen werde. Als Finish werde ich die Lautsprecher mit starkem schwarzem Karton möchtegern-furnieren. Mir prickelt es schon richtig in den Fingern.

Mit einer Tastatur an zwei Rechnern arbeiten?

Input Director: Bildschirme anordnenMit dieser Frage habe ich mich heute auseinandergesetzt.

Das Problem: Ich wollte auf meinem Laptop arbeiten können, das neben meinem Bildschirm für meinen Desktop-PC steht. Mangels eines funktionierenden LAN-Kabels (Schande über mich) sind aber alle Methoden, die irgendwie per Remotedesktopverbindung oder VNC gingen, viel zu langsam, bzw. haben zu viel Zeitspanne, bis ich Änderungen sehe, da das Laptop per WLAN angebunden ist.

Die Lösung: Da das Laptop ja einen vollen Rechner mit Bildschirm repräsentiert, konnte ich es viel einfacher halten. Ich wollte ja nur mit einer Tastatur und einer Maus an zwei Rechnern arbeiten (ohne irgendwelche Zusatzhardware wie einem KVM-Switch). Nach kurzem Googlen fand ich die Erleuchtung in einem Programm namens Input Director. Einfach auf beiden Rechnern installieren, den Rechner, an dem die Tastatur und die Maus hängt, als "Master" einstellen und den, der mitgesteuert werden soll als "Slave". Noch ein paar Sicherheitseinstellungen und die IP des Slaves angeben. Voilá!
Wenn ich jetzt mit der Maus an den rechten Bildschirmrand gehe, erscheint sie automatisch auf dem Laptop. Rückwärts gehts natürlich auch und Tastatureingaben funktionieren selbstverständlich ebenfalls. Die Verzögerung bei Tastatureingaben ist nicht wahrnehmbar und auch die Maus verhält sich erstklassig. Die CPU-Auslastung liegt nur bei 0 - 1 % und man kann sogar mit dem verschieben von kleinen Bildschirmgrafiken in den Einstellungen festlegen, wo welcher Bildschirm sich befindet. Einfach genial, genial einfach! Das Programm ist übrigens Freeware.


Ich impf mich, ich impf nicht nicht, ich impf...

Sie ist derzeit ja in aller Munde (im wahrsten Sinne des Wortes?) und täglich kursieren neue Botschaften darüber. Es geht um die Schweinegrippe.
Erst neulich hatte ich eine Diskussion mit meinen Freunden: impfen, nicht impfen? Wer geht und wer nicht? Warum oder warum nicht? Die meisten wollten nicht impfen gehen - Abzocke der Pharmaindustrie, unklare Nebenwirkungen und die Sinnhaltigkeit der Impfungen wurden als Gründe genannt. Nur ich war mir da noch nicht so sicher.
Zuerst wollte ich unter allen Umständen die Impfung gegen die Schweinegrippe mitmachen. Schließlich weiß man ja nie, wann es zu einer gefährlicheren Mutation kommt, die dann wie die Grippewellen im Mittelalter hunderttausende Menschen dahinrafft! Da wollte ich nicht darunter sein. Doch die Frage keimte auf: wenn das Virus schon so heimtückisch mutiert - wer sagt mir dann, dass der Impfstoff dann auch noch funktioniert? Derzeit wirkt der Impfstoff nur gegen die bis jetzt bekannten Gruppen der Schweinegrippe und die hat ja einen äußerst milden Verlauf, den man sogar teils ganz missachten kann. Klar sind schon 6 Menschen gestorben, was tragisch ist, doch alle waren entweder schon sehr alt oder hatten Vorerkrankungen (auch bei der erst kürzlich verstorbenen, zu Anfangs von den Medien als kerngesund deklarierten Frau, wird eine Vorerkrankung vermutet). Das Ganze über einen Zeitraum von vielen Monaten. Die echte Grippe rafft in derselben Zeit tausende Menschen dahin, die in den Nachrichten keines Wortes gewürdigt werden. Viele werden wahrscheinlich sogar bereits die Schweinegrippe gehabt haben und haben sie nicht einmal bemerkt. Nicht jeder geht gleich bei jedem Hüstelchen zum Arzt und das sage ich, der bei starken Kopfschmerzen, leichtem Fieber (ich finde, mit Fieber ist nicht zu spaßen) und anderen mittel-leichten Problemen doch mal zum Arzt geht, nur um wieder gesagt zu bekommen man solle viel trinken, viel lutschen und sich viel Ruhe gönnen.
Was mache ich also? Es wird ja sogar aufgrund relativ neuer Erhebungen vermutet, dass die Schweinegrippe die echte Grippe verdrängen könnte. Zumindest gab es da mal ein paar Werte, auf die ein paar voreilige Schlüsse gezogen wurden (mehr Infizierte mit Schweinegrippe, dabei starker Rückgang derjenigen mit saisonaler Grippe --> weniger Sterblichkeit).
Ich werde weitere Meldungen abwarten und versuchen, Nachrichten und Pharmapropaganda gemäßigt gegenüberzustehen. Ich habe sowieso noch eine Auszeit von 2 - 4 Wochen, da man solange mit einer Impfung warten soll, wenn man vorher krank war (eine Erkältung - angeblich). Derzeit tendiere ich aber eher dazu, die Impfung durchführen zu lassen.

So gewonnen, so zerronnen - so gewonnen?!

Alles voller Harry Potter SachenMein heutiger Tag bestand aus einem einzigen Auf und Ab der Gefühle. Aber ganz von vorn:
Meine Eltern gaben mir einen Brief von DHL. Ja, direkt von DHL, kleiner Umschlag, "Postsache", kein Absender, Recyclingpapier. Das konnte ja eigentlich nur Werbung sein - oder? Brief auf - mehrere Seiten flattern heraus. Ein grünes und ein weißes Kärtchen sowie ein gefaltetes A4-Blatt. Ich kümmerte mich erst um das grüne Kärtchen - Zollbescheinigung! Ich solle innerhalb von 7 Tagen ein Paket im Hauptzollamt abholen und dabei mitbringen: Rechnungsunterlagen, Kaufbelege und sonstige Nachweise - das Paket käme aus Kanada. Auf dem A4-Blatt stand dann schließlich auch der Absender des mysteriösen Pakets: Evolution Megastores. Noch nie gehört... oder doch? Es dämmerte mir: vor 4 Monaten gewann ich beim Gewinnspiel eines Plugins für den Windows Live Messenger und freute mich auf den Gewinn.
Da ich nun für den Zoll keinerlei Nachweise hatte, druckte ich meinen Blogbeitrag von damals aus und fuhr los. Angekommen beim Hauptzollamt fühlte ich mich vollkommen hilflos - es wimmelte förmlich vor Polizei. Ich habe ja eigentlich keine Konflikte mit unseren Gesetzeshütern, doch derartige Ansammlungen von Polizisten und ich mittendrin machten mich dann doch nervös. An der Einfahrtsschranke musste ich halten und dem Pförtner meine Zollbescheinigung entgegenstrecken. Er erklärte mir den Weg zum Hauptzollamt vor dem ich auch parkte. Gott fühlte ich mich falsch hier! Nur eine Hand voll Autos parkten vor dem Hauptzollamt, sowie zwei LKW, deren Fahrer hier wohl auch gerade die Zähne zusammenbeißen mussten.
Es half nichts - nach kurzer Suche nach dem Eingang war ich auch schon drin. Verlassene Flure, Linoleumfußboden in gelb-blau aus tiefsten DDR-Zeiten. Ob in den Wänden noch Asbest steckt? Ich versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren und nicht vollkommen aufgeregt auszusehen und ging durch die Tür, die ich als vermeintlich für mich richtig erkundet hatte. Dahinter am Schalter wartete bereits ein Zollbeamter auf mich, oder zumindest auf den nächsten "Kunden". Ich legte ihm meine Bescheinigung vor und erklärte ihm, dass ich als Nachweis tatsächlich nur diesen Blogbeitrag hätte. Zum Glück war er noch mittel-jung und nicht alt und verknöchert und er konnte meinen Ausführungen folgen. Kurze Zeit später ging er davon um das Paket zu holen.
Ich dachte schon, wenn er nun das Paket holt, wäre bereits alles vorbei, alles nur ein Irrtum, doch es kam anders. Statt des kleinen Pakets, das ich erwartete, vielleicht mit einer Actionfigur (Futter für eBay) oder einem Buch oder dergleichen polterte er mir mit einem Paket mit den Kantenlängen 50 x 50 x 30 cm entgegen - das ist riesig! Was sollte da verdammt nochmal drin sein? Mir schwante bereits, dass dieser Besuch beim Zollamt kein billiger sein würde.
Der Zollbeamte gab mir ein Cuttermesser. Als ich damit nichts anzufangen wusste, außer mich damit zu verletzen, sagte er nur: "Aufmachen!". Als ob ich eine Tür vor meiner Nase hätte und mich partout weigerte, diese auf Befehl mit einem Tritt aus den Angeln zu befördern.
Ich öffnete also das Paket und staunte nicht schlecht. Obenauf erstmal ein großer Zettel "Congratulations - you have won ..." bla bla. Dann darunter (der Zollbeamte schrieb emsig mit) 5 kleine Harry Potter Actionfiguren, 1 riesige Büste von Fred und George Weasley, 2 große Harry Potter Puppen und zwei Actionfiguren von Guitar Hero. Doch halt - da war ja noch was. Vier weiße, längliche Schachteln mit einem Glasbruch-Symbol drauf. Diese mussten auch noch geöffnet werden: "Ach du grüne Neune!" - Zauberstäbe, gebettet in Samt, mit "Echtheitszertifikat". Von Harry höchstpersönlich, von Mad Eye Moody, Lord Voldemort und Hermine Granger. Erste Materialanmutung: gar nicht so übel (teils Holz, teils Metall, teils Plastik). Doch was ist das ganze Zeug wohl wert?
Ich wurde hinausgeschickt, da jetzt der Wert des Gesamtpakets bestimmt werden musste. Das Warten nahm kein Ende und schließlich spielte ich irgendwas auf dem Handy, als es plötzlich ungeduldig hinter der Tür klingelte und schließlich mein Name gerufen wurde. Ich ging hinein und man rechnete mir vor, dass der Wert des Pakets rund 200 € betrage. Hat der gerade Euro gesagt und nicht Dollar? Himmel hilf - das Paket kommt doch aus Kanada - man rechnet Dollar nicht einfach 1:1 in Euro um! Doch Widerstand ist ja bekanntlich zwecklos. Hätte ich mich dazu entschlossen, das Paket nicht anzunehmen, hätte ich pro Woche Lagergebühren bezahlen müssen, bis ich es irgendwann abholen würde (oder dazu gezwungen werde). Ich wurde erneut hinausgeschickt: Berechnung der nachzuzahlenden 19% Mehrwertsteuer und 6 - 8 % Zollgebühr. Dass ich für das Ganze nicht einen einzigen Cent bezahlt hatte, interessierte den Zollbeamten dabei nicht im Geringsten.
Also wartete ich erneut 15 Minuten und man bat mich wieder hinein. Nun die Rechnung: 54,24 €. Heilige ... -s Kanonenrohr! Doch ich hatte keine Wahl, bezahlte und durfte das Riesenpaket endlich mit nach Hause nehmen. Die Enttäuschung war groß - über 50 € für etwas, das ich gewonnen hatte!
Zu Hause landete das Paket erstmal in einer Ecke. Erstmal Schokolade essen, ruhige Musik hören, das Gemüt wieder auf Trab bringen. Nun, 5 Stunden nach Empfang des Pakets, traute ich mich, nochmals hineinzusehen. Kurz vorher dachte ich noch daran, gleich alles wegzuwerfen, doch ich versuchte es mal beim bekannten Onlineauktionshaus eBay. "Zauberstab Harry Potter" war meine erste Eingabe und ich fand Zauberstäbe für 10 - 30 € zuzüglich Versand. Welche hatte ich nun hier liegen? Die hochwertigen sahen meinen nicht unähnlich, doch erst ein großes Bild konnte alle Zweifel zerstreuen. Jeder dieser 4 Zauberstäbe in meinem Paket ist knappe 30 € Wert und wird den Händlern dafür auch noch aus der Hand gerissen. Ungeheuerlich! Das dicke Minus durch die Zollgebühren war augenblicklich, zumindest voraussichtlich, ausgebügelt. Die kleinen Actionfiguren aus dem Harry Potter Universum gibt es hier zudem nicht zu kaufen, gehen aber im Ausland insgesamt für einen Zehner weg. Hier hat sie noch niemand angeboten - Versuch macht klug! So geht es durchweg mit dem Paket. Nichts darin ist wirklicher Wegwerfkram, der nicht verkauft werden kann. Selbst habe ich eher weniger Verwendung dafür und kann eigentlich kaum glauben, dass Leute dafür Geld ausgeben, doch es soll mir recht sein.
Der Tag ist gerettet. Darauf gleich noch ein Stück Schokolade.

Oh diese Schreibunlust

Blogeinträge schreibenManchmal überkommt es einen einfach. Man arbeitet mal hier ein wenig, man geht mit Freunden da mal ein wenig weg, man baut hier mal ein bisschen was, kauft sich da mal was, jongliert ein wenig mit den lieben Moneten, wundert sich, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist, geht viel zu häufig bei Burger King, McDonald's und Co essen und hat dann einfach mal Lust auf gar nichts.
So verhielt es sich bei mir. Der Blog war da, aber nicht der Antrieb, etwas zu schreiben. Dabei war ich mittlerweile auf einer (grottenschlechten) LAN-Party mit etwa 50/60 Leuten, bei der ich mir noch nicht sicher bin, ob vielleicht die LAN in Dorfhain sogar besser gewesen ist, ich habe mich selbst nach Locations für LAN-Partys in Dresden umgesehen, habe einiges für mein Auto gekauft (und fahre seit Monaten ohne Türverkleidungen herum, weil ich größtenteils zu faul bin, sie wieder anzumontieren - die Türen funktionieren ja...) und baue seit etwa 2 Wochen an 2 Lautsprechern für eine Freundin herum. Kurzum: obwohl ich derzeit ein relativ leichtes Leben habe, stahl sich so eine gewisse Null-Bock-Stimmung in mein Verhalten, die ich eigentlich nicht ausstehen kann.
Ich kann nicht versprechen, wieder regelmäßiger zu schreiben, aber ich werde mir Mühe geben, dass bis zum nächsten Beitrag nicht wieder mehr als ein Monat vergeht. Den brauchte ich einfach zum Sammeln...

Das seltsamste Ereignis meines Lebens

Heute habe ich das mit Abstand seltsamste Ereignis meines Lebens gehabt. Eigentlich war heute nicht viel, wir haben einen Spieleabend gemacht, ich hab 2 Freunde nach Hause gefahren und bin dann selbst nach Hause gefahren. Auf dem Nachhauseweg bemerke ich ein Taxi an einer Bushaltestelle, eine Frau läuft darauf zu. Die Frau muss einfach zum Taxi gehören, denn sie hat nur ein kurzes schwarzes T-Shirt an. Dann bin ich auch schon vorbeigefahren.
Ich drehe meine übliche Runde um den Park, fahre in die erste Einfahrt zu unserer Straße und fahre einmal um den ganzen Block. Kein Parkplatz da, zumindest, wenn ich nicht unter Bäumen parken möchte (verlieren grad so viel Laub). Ich fahre also wieder auf die Bergstraße und nehme die 2. Einfahrt zu unserer Straße. Tatsächlich, ein Parkplatz. Ich rangiere ein. Aus dem nichts klopft es plötzlich gegen eine Scheibe - ein Adrenalinschub geht durch meinen Körper. Hätte ich beinahe jemanden überfahren? Ich habe sehr gewissenhaft in die Spiegel geguckt, aber vielleicht nicht genug?
Ich schaue durch die Scheibe an meiner Seite. Die Frau, die ich oben am Taxi gesehen habe, steht neben meinem Auto mit verschränkten Armen. Ich lasse den Motor laufen, stelle die Musik ab und öffne die Tür (warum ich die Scheibe nicht geöffnet habe, weiß ich auch nicht). Die Frau ist etwa 25 Jahre alt, hat leuchtend rote schulterlange Haare, tatsächlich nur ein kurzes schwarzes T-Shirt mit weißen Absetzungen an, Jeans und Turnschuhe. Die Arme hat sie nicht einfach so verschränkt, sie friert - kein Wunder bei 14 Grad Außentemperatur. Sie hat ein großes Pflaster am linken Arm und sehr verweinte Augen.
Ich sage hallo. Sie grüßt mich auch und fragt mich, ob ich Sie in die Nähe des Stadtbads fahren könnte. Was ist da nur passiert? Sie steht spät Abends, für dieses Wetter falsch gekleidet, mit den Tränen kämpfend, aus dem nichts neben meinem Auto, ist anscheinend die Strecke vom Krankenhaus bis zu mir gelaufen, konnte das Taxi nicht nehmen (kein Geld?) und bittet mich, sie zu fahren. Will sie mir etwas böses? Doch ich habe die Tür schon offen, für Überlegungen ist es eh zu spät. Ich lege meine Skepsis komplett ab und glaube nur an das Gute im Menschen. Ich bitte sie, auf dem Beifahrersitz Platz zu nehmen und öffne ihr die Tür von innen.
Auf der Fahrt versuche ich zu erfahren, was ihr passiert ist. Ob alles in Ordnung ist (natürlich nicht!), ob sie ausgeraubt wurde. Doch sie antwortet mir nur, dass sie nicht darüber sprechen möchte. Und weint leise in sich hinein. Soetwas habe ich noch nie erlebt. Ich bohre nicht weiter, sie scheint es ungeheuerlich mitzunehmen. Ein paar kurze Fragen nach der Fahrstrecke stelle ich noch, sonst bleibe ich still. Das Radio ist ebenfalls noch abgeschaltet, doch ich frage nicht, ob sie Radio hören möchte, das erscheint mir zu gezwungen.
Wir sind da, in der Nähe des Stadtbads. Ziemlich dunkel. Kommen jetzt von überall Leute herbeigesprungen, um mich aus dem Auto zu zerren? Nichts geschieht, ich soll sie einfach auf einem großen Platz absetzen. Ich frage sie, ob sie noch jemanden anrufen möchte und tippe auf die Tasche meiner Jacke, in der mein Handy ist. Sie reagiert nicht auf die Frage. Sie sagt, dass sie hier hoffentlich jemanden findet (den Vornamen weiß ich, aber ich möchte ihn hier nicht veröffentlichen), sagt mir, dass ich ein "unglaublich netter Mensch" bin. Ich danke ihr. Sie steigt aus. Ich möchte sie eigentlich noch fragen, ob ich hier warten soll, schließlich ist sie viel zu kalt gekleidet, doch sie hat die Tür schon geschlossen und läuft auf die Häuser zu. Hoffentlich hat sie den Hausschlüssel.
Die Situation lässt mich komplett ratlos zurück. Ich fahre nach Hause und parke mein Auto an der Stelle, an der sie mich ansprach. Wird sie zurückkommen, wenn es ihr besser geht, und mir einen Zettel hinterlassen? Das Auto findet sie an derselben Stelle wieder. War es überhaupt gut, was ich getan habe? Sie hätte auch aus dem nahe gelegenen Krankenhaus kommen können. Ich entschließe mich, keinen Gedanken weiter in die Situation zu investieren und mein Erlebnis in meinem leicht verwaisten Blog niederzuschreiben. Ich lege meine Erfahrungen hier ab, nicht zuletzt vielleicht in der Hoffnung, dass sie diesen Beitrag hier findet. Doch ich glaube eigentlich nicht daran, denn wonach sollte sie schon suchen? Nun, ich wollte mir keine Gedanken weiter machen.
Hoffentlich geht es ihr gut und allen, die in diese seltsame Sache involviert sind.

Die Arbeit ruft

Derzeit ist nicht viel los hier. OK, ich war von Donnerstag bis Sonntag mit zur Betreuung einer LAN-Party für bis zu 165 Leute zuständig, der HSf-Clanwars, aber zum Bloggen fiel da auch nicht viel an. Es gab keine Netzwerkprobleme an sich, 2 Internetverbindungen (wovon eine aber gern mal unter der Last der Leute nachgab) und nicht ein einziges Stromproblem. So darf es ruhig immer sein. Die nächste wird dann wiederum größer - man darf gespannt sein.
Ansonsten arbeite ich derzeit relativ häufig für mein Praktikum an der FH Mittweida, korrigiere Texte, lerne CakePHP und schreibe einen Prototypen damit (was zwar reichlich kompliziert ist, ich habe aber das Gefühl, dass mich diese Art der Programmierung später mit der Möglichkeit, schnell etwas zu ändern, belohnen wird). Jeden Mittwoch muss ich dann etwa 4 Stunden nach Mittweida um die Ergebnisse der anderen Mitarbeiter anzuhören und Vorschläge zu machen, sowie auch meine eigene Arbeit vorstellen. Das ist gemütlich und macht auch Spaß, wenn nicht gerade wieder irgendwer etwas für den Prototypen fordert, das ich in Jahren nicht entwickeln könnte :-) (und erst recht nicht mit CakePHP).
In Mittweida gibt es jetzt sowieso interessante Veränderungen. So führt man jetzt zum Anfang des Wintersemesters erstmalig Plastikkarten ein, die jedes Semester automatisch neu bedruckt werden können (um das Gültigkeitsdatum zu verlängern). Das hat man sich ein kleines bisschen von der TU Chemnitz (und wohl auch zig anderen Unis) abgeguckt. Aber wir wären nicht die FH Mittweida, wenn nicht doch irgendwo wieder ein Planungsfehler drinstecken würde: die Karte besitzt nicht ein einziges Sicherheitsmerkmal - nicht einmal ein Foto. Dem Text lässt sich zwar entnehmen, dass sich das irgendwann ändern wird, aber dass man es nachträglich auf die Karte druckt, halte ich für unpraktikabel (ist so ein raues Zeug auf der Karte, das schafft niemals Fotoauflösung). Also wird man wohl wiedermal etwas zu spät geplant haben und konnte nicht rechtzeitig Passfotos der Studenten einfordern. Man wird deshalb bald neue Karten drucken müssen: doppelte Ausgaben. Doch wenigstens müssen die Studenten nun nicht mehr einen Kleber auf eine Telefonkarte kleben und die überstehenden Ränder mit einem Cuttermesser wegschneiden.

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